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NSAR für Rückenschmerzen
Non-steroidal anti-inflammatory drugs for spinal pain:
a systematic review and meta-analysis.
Machado et al.
In einer grossen Metaanalyse wurde der Effekt von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) auf die Verbesserung von Rückenschmerzen untersucht.
Von über 5000 Artikeln zu diesem Thema in allen relevanten medizinischen Datenbanken wurden schlussendlich 35 randomisierte, placebokontrollierte Studien in die Analyse eingeschlossen. Es wurden dabei Patienten mit akuten und chronischen Kreuzschmerzen, Lumboischialgien und auch Nackenschmerzen eingeschlossen.
In der Metaanalyse zeigte sich insgesamt ein statistisch signifikanter Effekt auf Schmerzreduktion und Behinderung. Dieser Effekt war jedoch sehr klein und klinisch nicht relevant. Ein relevantes Ansprechen wurde definiert als eine Verbesserung der Schmerzen oder Behinderung von mindestens 10 Punkten auf einer visuellen Analogskala (VAS) von 0-100. Die gepoolte Effektgrösse war für Schmerz 7.7, für Behinderung 6.1.
Übersetzt in den Klinikalltag müssen 6 Patienten mit Rückenschmerzen mit NSAR behandelt werden, damit 1 Patient eine klinisch relevante Schmerzreduktion hat.
Interessant ist die Zusammenstellung aller eingeschlossenen RCT Studien. Dabei zeigt sich ein Placeboeffekt bei Rückenschmerzen zwischen 13 bis über 50 Punkten Verbesserung auf der VAS von 0-100. Die Sicherheitsanalyse zeigte ein 2.5 mal erhöhtes Risiko für gastrointestinale Nebenwirkungen
Diese Analyse erlaubt die Konklusion, dass NSAR bei allen Formen der Rückenschmerzen nur eine bessere, klinisch aber nicht relevante Wirkung haben als Placebo, dafür mehr gastrointestinale Nebenwirkungen.
Da Paracetamol auch keinen Effekt gegenüber Placebo bei Rückenschmerzen hat und Opiatanalgetika insbesondere bei chronischen Rückenschmerzen mehr Nachteile als Schmerzreduktion bringen, ist die Schmerztherapie bei Rückenschmerzen oftmals unbefriedigend.
Das beste Wirkungs-/Nebenwirkungsprofil hat demnach Placebo.

Autor:
Dr. med. Thomas Langenegger
Baar