Intraartikuläre Kiefergelenksinjektion bei JIA
Is Intra-Articular Steroid Injection to the Temporomandibular Joint for Juvenile Idiopathic Arthritis More Effective and Efficient When Performed With Image Guidance?
Resnick C. M. et al., J Oral Maxillofac Surg 2017; 694.
In dieser Bostoner Klinik wurde in einer retrospektiven Analyse untersucht, ob bei der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) mit Kiefergelenksbeteiligung eine «blind» durchgeführte intraartikuläre Injektion (durch einen erfahrenen Kieferchirurgen) gegenüber einer Injektion unter visueller Sicht (z.B. CT-gesteuert durch Radiologen) in Bezug auf die Wirksamkeit gleichwertig ist. Die Daten einer kleinen Gruppe von 45 Patienten mit total 71 Kiefergelenksinjektionen (36 «blind» versus 35 unter Bildgebung) wurden ausgewertet. Die Analyse der Daten ergab, dass es keinen Unterscheid gab auf das Ansprechen, bzw. auf die Schmerzreduktion; es gab keinen Unterschied auf die maximale Mundöffnung und keinen Unterschied auf die Verbesserung der Synovitis im MRT.
Fazit: bei Kindern mit JIA kann gut durch einen erfahrenen Arzt «blind», respektive unter Anwendung anatomischer Landmarken das Kiefergelenk infiltriert werden, dies ohne Strahlenbelastung und mit durchschnittlich 49 Minuten weniger Interventionszeit gegenüber der visuell gesteuerten Intervention.

Autor:
KD Dr. med. Giorgio Tamborrini-Schütz
Basel
Hydroxychloroquin senkt kardiovaskuläres Risiko
Metabolic and cardiovascular benefits of hydroxychloroquine in patients with rheumatoid arthritis: a systematic review and meta-analysis
Rempenault C, et al. Ann Rheum Dis 2017.
In dieser Metaanalyse wurde der Effekt von Hydroxychloroquin auf die metabolische und kardiovaskuläre Gesundheit bei Patienten mit rheumatoider Arthritis untersucht.
Es zeigte sich ein signifikanter Effekt auf das Lipidprofil mit Senkung des Gesamtcholesterins, der LDL und der Triglyceride und Erhöhung der HDL. Daneben zeigte sich eine Reduktion der Inzidenz eines Diabetes mellitus und eine Verminderung der Anzahl kardiovaskulärer Ereignisse bei RA Patienten unter Hydroxychloroquin.
Obwohl die Wirkung als DMARD auf die Krankheitsaktivität der RA gering ist, sollte meiner Meinung nach dieses Medikament wegen diesen «positiven» metabolischen und kardiovaskulären Nebenwirkungen häufiger als Kombinationstherapeutikum bei der RA angewendet werden.

Autor:
Dr. med. Thomas Langenegger
Baar
MTX und Alkohol
Quantifying the hepatotoxic risk of alcohol consumption in patients with rheumatoid arthritis taking methotrexate
JH Humphreys et al., Ann Rheum Dis 2017; 1509.
Die Studie umfasste 11‘839 RA-Patienten in U.K., bei welchen zwischen 1987 und 2016 Methotrexat begonnen wurde. Der Alkoholkonsum wurde als «Einheit» gemessen, welche als 8 g Alkohol definiert wurde. Hepatotoxizität wurde als Transaminitis definiert, namentlich eine Erhöhung der Alanin Aminotransferase oder der Aspartat Aminotransferase ?3 Mal über der oberen Norm.
Im follow-up während 47’090 Personenjahren ereigneten sich 530 Episoden von Transaminitis (crude event rate, 11.26 auf 1000 Personenjahre). Jede zusätzlich konsumierte Alkohol-Einheit war mit einer Erhöhung des Transaminitis-Risikos assoziiert. Verglichen mit Alkohol-abstinenten Patienten zeigte die Einnahme von 15 bis 21 Einheiten Alkohol wöchentlich einen Trend und die Einnahme von mehr als 21 Einheiten Alkohol wöchentlich ein signifikant erhöhtes Risiko (HR (95% CI) 1.85 [1.17 - 2.93]).
Die wöchentliche Einnahme von 14 Einheiten Alkohol à 8 g war nicht mit einem erhöhten Risiko für eine Transaminitis assoziiert. Alter oder Geschlecht hatten keinen Einfluss. Somit ist ein täglicher Drink (oder ein Glas Wein) auch für MTX-Patienten unbedenklich.

Autor:
KD Dr. med. Marcel Weber
Zürich