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Hyperurikämie begünstigt Demenz
Uric acid and incident dementia over 12 years of follow-up: a population-based cohort study
Latourte A et al., Ann Rheum Dis 2018:328
Das Thema Demenz und Gicht ist spannend und wird kontrovers diskutiert. Harnsäure soll neuroprotektiv sein. Frühere Metaanalysen (Khan AA et al. Serum uric acid level and association with cognitive impairment and dementia: systematic review and meta-analysis. Age 2016;38:16) zeigten ein uneinheitliches Bild. Die Meinung, dass die vaskuläre und multifaktorielle Demenz bei Menschen mit Hyperurikämie häufiger und ausgeprägter ist, wird nun durch diese Langzeitstudie über 12 Jahre bestärkt. 1598 durchschnittlich 72.4 Jahre alte Menschen in der Region Dijon wurden jährlich untersucht, wovon 110 eine Demenz entwickelten (8.2 auf 1000 Patientenjahre): Die Hazard Ratio betrug 1.79 für hohe versus niedrige Serum-Harnsäure-Ausgangswerte (p=0.007). Für Alzheimer bestand eine nicht signifikante Tendenz (HR 1.55, p=0.10). Letzteres Resultat überrascht bei der bisherigen Annahme der Neuroprotektion.
Hyperurikämie ist ein anerkannter kardiovaskulärer und renaler Risikofaktor, und auch hinsichtlich Demenz verdichtet sich die Datenlage eines ungünstigen Einflusses. Die aktuellen Behandlungsrichtlinien empfehlen nach wie vor keine Behandlung der asymptomatischen Hyperurikämie, was im individuellen Fall (beispielsweise Multimorbidität) vielleicht auch einmal differenziert betrachtet werden kann.

Autor:
KD Dr. med. Marcel Weber
Zürich
Frozen Shoulder: Wo injizieren?
The Effect of Corticosteroid Injection Into Rotator Interval for Early Frozen Shoulder: A Randomized Controlled Trial
Sun Y et al., Am J Sports Med. 2018:663
In dieser randomisierten kontrollierten Studie wurden Patienten mit einer Frozen Shoulder mittels sonografisch gesteuerter Glukokortikoid-Injektion (40 mg Triamcinolon und 2 ml 2 % Lidocain) auf drei verschiedene Arten infiltriert:
1. intraartikuläre Infiltration (30 Patienten) , 2. subacromiale Infiltration (34) und 3. Infiltration ins Rotatorenmanschettenintervall ( = Zone der vorderen oberen Schulterkapselregion im Bereich des Lig. coracohumerale zwischen Subscapularis- und Supraspinatussehne) (33). Der Beobachtungszeitraum der Studie betrug 12 Wochen.
Das Resultat dieser Studie war verblüffend. Die Gruppe mit der Injektion in das Rotatorenmanschettenintervall zeigte einen deutlich besseren Outcome mit weniger Schmerzen, besserer Schultermobilität und besserer Schulterfunktion bereits ab 4 Wochen postinterventionell.
Bisher kannte ich die Infiltration ins Rotatorenmanschettenintervall nicht. Aufgrund dieser Studie werde ich diese Infiltrationsart jedoch in Zukunft bei der Frozen Shoulder anwenden.

Autor:
Dr. med. Thomas Langenegger
Baar
Schmerzmittel bei Rückenschmerzen und Arthrose
Effect of Opioid vs Nonopioid Medications on Pain-Related Function in Patients With Chronic Back Pain or Hip or Knee Osteoarthritis Pain - The SPACE Randomized Clinical Trial
Krebs E.E. et al., JAMA 2018:online March
Die Autoren untersuchten bei Patienten, die trotz Einnahme von Schmerzmitteln mit mäßigen oder chronischen Rückenschmerzen oder Schmerzen bei Hüft- oder Kniearthrose leiden, die Frage, ob eine Opioidmedikation im Vergleich zu nicht-opioiden Medikamenten zu einer besseren schmerzbezogenen Funktion führt. In dieser randomisierten klinischen Studie, die 240 Patienten umfasste, führte die Verwendung von Opioid-vs. Nonopioid-Medikationstherapie nicht zu einer signifikant besseren schmerzabhängigen Funktion über 12 Monate (3,4 vs. 3,3 Punkte auf einer 11-Punkte-Skala nach 12 Monaten). Diese Studie unterstützt somit nicht eine potentiell nebenwirkungsreiche Opioidtherapie bei mittelschweren bis schweren chronischen Rückenschmerzen oder Hüft- bzw. Kniearthrose-Schmerzen.

Autor:
KD Dr. med. Giorgio Tamborrini-Schütz
Basel
Biologics bei Polychondritis
Efficacy and safety of biologics in relapsing polychondritis: a French national multicentre study
Moulis G, et al.,Ann Rheum Dis 2018:online March
Diese retrospektive Multicenter französische Studie analysierte Wirksamkeit und Sicherheit von Biologics bei 41 Patienten mit schwerer Polychondritis. In die Analyse einbezogen wurden 60 Behandlungen mit TNF-Blockern, 17 mit Tocilizumab, 15 mit Anakinra, 7 mit Rituximab und 6 mit Abatacept.
Insgesamt wurde ein Ansprechen in den ersten 6 Monaten der Behandlung bei 63% verzeichnet. Eine vollständige Wirkung fand sich jedoch nur bei 19%. Die häufigste Nebenwirkung betraf Infektionen (42). In 73% wurde das Biologic abgesetzt wegen ungenügender Wirksamkeit (34%), nachlassender Wirkung (18%) und Nebenwirkungen (21%).
Besonders tief war das Ansprechen bei assoziiertem myodysplastischem Syndrom.
Fazit:
Die Polychondritis bleibt auch unter Biologics äusserst schwierig einzustellen. Erste Therapiewahl bleiben nach wie vor die Kortikosteroide. Trotz äusserst variablem Ansprechen auf klassische Basistherapeutika wie auch Biologics sollten diese wo immer möglich versucht werden, um die Steroide zu verringern.

Autor:
Prof. Dr. Beat A. Michel
Zürich