- 2021
- 2020
- 2019
- 30.12.2019
- 23.12.2019
- 16.12.2019
- 09.12.2019
- 02.12.2019
- 25.11.2019
- 18.11.2019
- 11.11.2019
- 04.11.2019
- 28.10.2019
- 21.10.2019
- 14.10.2019
- 07.10.2019
- 30.09.2019
- 23.09.2019
- 16.09.2019
- 09.09.2019
- 02.09.2019
- 26.08.2019
- 19.08.2019
- 12.08.2019
- 05.08.2019
- 29.07.2019
- 22.07.2019
- 15.07.2019
- 08.07.2019
- 01.07.2019
- 24.06.2019
- 17.06.2019
- 10.06.2019
- 03.06.2019
- 27.05.2019
- 20.05.2019
- 13.05.2019
- 06.05.2019
- 29.04.2019
- 22.04.2019
- 15.04.2019
- 08.04.2019
- 01.04.2019
- 25.03.2019
- 18.03.2019
- 11.03.2019
- 04.03.2019
- 25.02.2019
- 18.02.2019
- 11.02.2019
- 04.02.2019
- 28.01.2019
- 21.01.2019
- 14.01.2019
- 07.01.2019
- 2018
- 2017
- Special Focus
- Anmeldung
- SGR-Fortbildungs-Credits l Vorgehensweise
Eigenblut bei Hüftarthrose
The use of ultrasound-guided platelet-rich plasma injections in the treatment of hip osteoarthritis: a systematic review of the literature
Ali M. et al, J Ultrason 2018:online
In dieser Review wurden drei qualitativ gute randomisierte klinische Studien zur Analyse beigezogen mit der Frage, ob die ultraschallgesteuerte PRP (plateled rich plasma) – Injektion eine Rolle bei der Verbesserung der klinischen Ergebnisse bei Patienten mit Hüftarthrose spielt. Es konnten Daten von 254 Patienten analysiert werden, von denen 115 eine PRP – Injektion erhielten. Die Interventionen waren gut verträglich und mit einer langfristigen und klinisch signifikanten Schmerzreduktion und funktionellen Verbesserung deutlich wirksam.
PRP – Injektionen scheinen v.a. bei Früharthrose in einem selektierten Patientengut eine effiziente Therapieoption zu sein. Dennoch, grössere placebo-kontrollierte Studien sind notwendig und auch langfristige Beobachtungen mit Messung der radiologischen Progression und Verhinderung von Operationen.

Autor:
KD Dr. med. Giorgio Tamborrini-Schütz
Basel
Hoher Opioidgebrauch bei Marihuana-Patienten
Self-Reported Marijuana Use Is Associated with Increased Use of Prescription Opioids Following Traumatic Musculoskeletal Injury.
Bhashyam AR et al, J Bone Joint Surg Am 2018:2095
Bei 500 Patienten mit muskuloskelettaler Verletzung wurde der Marihuana-Konsum und der Opioid-Gebrauch dokumentiert. 39.8% der Patienten waren ohne Marihuana-Konsum, 46.4% berichteten früheren Konsum und 13.8% nahmen Marihuana während der Behandlung ein. Sowohl die Dosis der Opioide wie deren Dauer war bei der Gruppe mit aktuellem Marihuana-Konsum signifikant höher als bei der Gruppe ohne Marihuana. Patienten, welche angaben, dank Cannabis weniger Opioide zu benötigen, nahmen Opioide in höherer Dosis und über längere Zeit ein als Patienten ohne Marihuana-Konsum.
Die verbreitete Idee, dass Cannabis-Konsum schmerzlindernd wirkt und folglich den zusätzlichen Schmerzmittelgebrauch reduzieren sollte, ist mit diesen Daten unwahrscheinlich geworden. Sie sprechen auch gegen einen weitläufigen Einsatz von Cannabis.

Autor:
KD Dr. med. Marcel Weber
Zürich
Rituximab präventiv für den Ausbruch der RA?
Effects of B-cell directed therapy on the preclinical stage of rheumatoid arthritis: the PRAIRI study
Gerlag et al, Ann Rheum Dis. 2019:179
In dieser randomisierten Doppeblindstudie wurde untersucht, ob eine Infusion mit 1000mg Rituximab die Entwicklung einer klinisch manifesten reumatoiden Arthritis bei asymptomatischen Individuen mit positiven anti-citrullinierten Antikörpern (ACPA) verhindert.
Es wurden 81 Personen eingeschlossen, davon erhielten 41 Rituximab. Über den ganzen Beobachtungszeitraum entwickelten 40% der Placebo-Patienten und 34% der Rituximab-Patienten eine RA. Der Unterschied war nicht signifikant. Allerdings konnte der Zeitpunkt bis zum Ausbruch der RA mit Rituximab im Durchschnitt um 12 Monate verschoben werden.
Die Konklusion aus dieser Studie ist für mich, dass Rituximab bei asymptomatischen Personen mit positiven ACPA den Ausbruch der RA nicht verhindert, aber zumindest verzögert. Ob eine präventive Therapie mit einem Medikament mit potentiell gefährlichen Nebenwirkungen gerechtfertigt ist, ist in dieser Indikation zu diskutieren. Es wäre jedoch interessant zu prüfen, ob repetitive Rituximab-Gaben über einen bestimmten Zeitraum den Ausbruch der Erkrankung ganz verhindern können. In diesem Fall wäre eine solche Behandlung bei Personen mit positiven ACPA zu diskutieren, da diese ein Risiko von ca. 40% aufweisen, innerhalb von 2 Jahren an einer manifesten RA zu erkranken.

Autor:
Dr. med. Thomas Langenegger
Baar
Osteoporose: Therapie
Osteoporosis
Compston J, et al, Lancet 2019:364
Umfassende Review über den gegenwärtigen Stand der Osteoporose (Risiko, Frakturprävention, Therapie).
Wichtiges aus dieser Review:
- Therapiedauer: Lebenslang bei Personen mit hohem Frakturrisiko und irreversiblen Risikofaktoren; allerdings ist eine Evidenz der Behandlungswirksamkeit nur bis zu 10 Jahren vorhanden.
- Bei hohem Frakturrisiko wird zu wenig behandelt (Angst vor Nebenwirkungen, fehlende Kenntnisse, zudem sehr schlechte Adhärenz, besonders bei oralen Bisphosphonaten).
- Nutzen-/Risikoverhältnis günstig bis zu 10 Jahren Therapie mit Bisphosphonaten oder Denosumab.
- Bei sehr hohem drohendem Frakturrisiko eventuell Teriparatide (limitiert auf 18 bis 24 Monate; nach Stopp Weiterbehandlung mit antiresorptivem Medikament)
- Bisphosphonate: Kiefernekrose äusserst selten bei Osteoporose-Dosis (Risikofaktoren: Invasive Interventionen an den Zähnen und schlechte Oralhygiene); subtrochantäre und Schaftfrakturen des Femurs mit atypischem radiologischem Bild ereignen sich in 1/1000 Personen nach 8 bis 10 Jahren Therapie.
- Denosumab: Bei Absetzen rascher Knochenverlust und multiple vertebrale Frakturen bereits 3 bis 18 Monate danach; nach Stopp ist eine Weiterbehandlung mit einer andern antiresorptiven Substanz indiziert.
- Östrogene: Nur in der frühen Menopause gegen entsprechende Symptome und als Osteoporose-Präventionstherapie nur bei hohem Frakturrisiko, wenn andere Therapien nicht geeignet sind.
- Östrogenrezeptormodulatoren (Raloxifen): Nur zur Prävention von vertebralen Frakturen bei jüngeren postmenopausalen Frauen mit vertebralem Frakturrisiko, fehlenden Risikofaktoren für Venenthrombose, vor allem dann, wenn ein Risiko für Mammakarzinom vorhanden ist.
- Kombinationstherapien sind in Studien nicht belegt.
- Osteoporose bei Männern: Gleiche Empfehlungen wie bei Frauen für Bisphosphonate, Denosumab und Teriparatide (obwohl wenige Studien verfügbar).
- Steroidosteoporose: Präventive Behandlung so rasch wie möglich bei Hochrisikopatienten.

Autor:
Prof. Dr. Beat A. Michel
Zürich