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Spielt die Sehnendicke bei Schulterschmerzen eine Rolle?
Non-traumatic chronic shoulder pain is not associated with changes in rotator cuff interval tendon thickness.
Navarro-Ledesms S et al, Clin Biomech 2019:online
In dieser prospektiven Studie mit 62 Patienten wurden bei undifferenzierten Schulterschmerzen ohne Trauma symptomatische vs. asymptomatische Schultern hinsichtlich der Dicke der Sehnen - insbesondere im Rotatorenmanschettenintervall – und deren Korrelation zu den angegebenen Schmerzen untersucht.
Das erwähnte Rotatorenmanschettenintervall beschreibt eine Zone zwischen der Supraspinatussehne und Subscapularissehne mit der langen Bizepssehne im intraartikulären Bereich und spielt eine wesentliche Rolle u.a. bei retraktiler Kapsulitis (vgl. Rheuma-Schweiz Weekly vom 2.4.2018: http://rheuma-schweiz.ch/index.php?id=1169). Einen detaillierten Beschrieb dieser wichtigen Zone finden Sie hier (Link: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5568533/pdf/10-1055-s-0043-110473.pdf).
Die Analyse ergab, dass es zwischen Sehnendicke und Schulterschmerzen keine signifikante Korrelation gab; die Sehnendicke kann Unterschiede in der Schmerzwahrnehmung nicht erklären. Falls ein Untersucher eine «Tendinose» beschreiben würde, sollte die Sehnendicke nicht als Indikator für Schmerz oder Funktion verwendet werden.

Autor:
KD Dr. med. Giorgio Tamborrini-Schütz
Basel
Ist Tramadol eine gute und sichere Alternative zu NSAR bei Arthrose?
Association of Tramadol With All-Cause Mortality Among Patients With Osteoarthritis.
Zeng et al., JAMA. 2019 12;321(10):969
In dieser Propensity-Score-Matched (PSM) Kohortenstudie wurde die Mortalität von Patienten mit Arthrose 1 Jahr nach Initiierung einer Therapie mit Tramadol oder den NSAR Naproxen oder Diclofenac, den Coxiben Celecoxib oder Etoricoxib oder Codein untersucht.
Es wurden insgesamt 89‘000 Patienten mit Arthrose in die Studie eingeschlossen. Mittels der PSM Analyse wurde versucht, Confounders bei den verschiedenen Patientengruppen zu reduzieren. Dies war nötig, da die Patienten, die Tramadol erhielten, älter waren, einen höheren BMI, länger dauernde Beschwerden der Arthrose sowie auch mehr Comorbiditäten hatten.
In der Tramadolgruppe war die Mortalität höher (HR 1.7 bis 2.04) als bei den Patienten, die mit NSAR oder Coxiben behandelt wurden. Zwischen den Gruppen, welche mit Tramadol oder Codein behandelt wurden, zeigte sich kein signifikanter Unterschied.
Die Resultate dieser Studie lassen vermuten, dass Tramadol in der Behandlung der Arthroseschmerzen ein höheres Mortalitätsrisiko hat als NSAR oder Coxibe.
Ein Caveat der Autoren der Studie wurde betreffend Methodologie geäussert; indem trotz der PSM Analyse doch Confounders Richtung morbidere Patienten in der Tramadolgruppe vorhanden sein könnten oder das Verordnungsverhalten der Ärzte den Outcome beinflusst haben könnte.
Falls sich diese Studie bestätigen lässt, ist das Postulat, dass Tramadol eine sichere Alternative zu den NSAR mit ihrem erhöhten gastrointestinalen und renalen Risiko ist, nicht mehr haltbar.

Autor:
Dr. med. Thomas Langenegger
Baar
Health Professionals für Gichtpatienten
Efficacy and cost-effectiveness of nurse-led care involving education and engagement of patients and a treat-to-target urate-lowering strategy versus usual care for gout: a randomised controlled trial
Doherty M et al, Lancet 2018; 392:1403
Von 517 Patienten in England, welche im letzten Jahr einen Gichtanfall hatten, wurden 255 von speziell ausgebildeten Pflegefachfrauen betreut, während 262 Patieten die übliche Behandlung beim Hausarzt bekamen. Nach zwei Jahren erreichten mehr Patienten der betreuten Gruppe einen Harnsäurewert unter 360 ?mol/L, und auch die sekundären Endpunkte wie Anzahl Tophi, Lebensqualität und gewonnene QALY (cost per quality-adjusted life-year; £5066) waren in der betreuten Gruppe signifikant besser. Der mittlere Aufwand in zwei Jahren waren 9 Visiten und 8 Telefonkontakte seitens der Pflegefachfrau.
Auch wenn die englischen Verhältnisse nicht mit schweizerischen zu vergleichen sind, ist der Ansatz, die Compliance mit Hilfe von Health Professionals zu verbessern, bei jeder chronischen Krankheit mit lebenslänglich erforderlicher Medikamenteneinnahme zu bedenken.

Autor:
KD Dr. med. Marcel Weber
Zürich
Kortikosteroide nötig nach Behandlung einer Kalkschulter
Are corticosteroid injections needed after needling and lavage of
calcific tendinitis? Randomised, double-blind, non-inferiority trial
Darrieutort-Laffite C et al. Ann Rheum Dis 2019:online
Randomisierte doppelblinde Studie über 12 Monate. Schulterschmerzen bei
Verkalkung von mindestens 5 mm Durchmesser .
Im Vergleich zu Kochsalzlösung waren Kortikosteroide klar überlegen bezüglich Schmerz und Funktion in der Zeit nach Behandlung einer PHS calcarea. Die Resorption der Verkalkung hingegen war bei beiden Methoden gleich.
Fazit:
Es braucht unbedingt den Zusatz bzw. die Nachbehandlung mit Kortikosteroiden nach einer infiltrativen Behandlung einer grösseren Verkalkung in der Schulter. Dies ist vor allem auch sinnvoll, da die Entzündung, ausgelöst durch die Aufstichelung des Kalkes, einer starken Behandlung bedarf, ansonsten kommt es zu einer akuten schmerzhaften Schulter. Dass die Resorption der Verkalkung an sich nicht durch Steroide beinflusst wird, erstaunt nicht, da es doch die Aufstichelung des Kalkes direkt mechanischer Art ist, welche die Resorption anregt.

Autor:
Prof. Dr. Beat A. Michel
Zürich