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EULAR 2019 Madrid
Selected Ultrasound Abstracts
Unter 306 Abstracts über muskuloskelettalen Ultraschall hat
KD Dr. Giorgio Tamborrini für Sie 7 besonders relevante Beiträge ausgewählt.

Autor:
KD Dr. med. Giorgio Tamborrini-Schütz
Basel
Histologie und Ultraschall bei RA
A COMPARISON OF THE JOINTS ULTRASONOGRAPHY IN THE PATIENTS WITH RHEUMATOID ARTHRITIS TREATED BY BIOLOGICAL AGENTS AND THE CORRESPONDING SYNOVIAL HISTOLOGICAL FINDINGS
Abe A. et al., EULAR 2019 Madrid, abstract AB0291B
Die Histologie (bei der RA der Rooney-Score) gilt im modernen Ultraschall als Goldstandard. Bei einer unglaublich hohen Zahl von über 1200 RA-Patienten (verschieden aktiv, mit allen möglichen DMARDS behandelt) haben die Kollegen aus Japan die Histologie mit den Ultraschallbefunden korreliert. Fazit: es gibt eine gute Korrelation zwischen im Doppler nachgewiesener Entzündung und der Inflammation in der Histologie. Die Aktivität der RA-Synovitis war erwartungsgemäss bei Patienten, die mit Biologika behandelt wurden, vermindert.
Ultraschall des Sakroiliakalgelenkes
DOES THE ULTRASOUND OF SACROILIAC JOINTS CONTRIBUTE TO THE DIAGNOSIS OF SPONDYLOARTHRITIS?
Nessib B.D. et al, EULAR 2019 Madrid, abstract AB0722
Seit Jahren wird versucht, mittels Ultraschall eine SIG-Arthritis zu diagnostizieren. Viele ältere Studien unter Anwendung des B-Modes waren negativ. Eine positive Studie aus Österreich benutzte CEUS (Kontrastmittel), allerdings hat sich diese invasive und teure Technik im rheumatologischen Alltag nicht etabliert. In der vorgestellten Studie wurde an 45 SpA Patienten mittels Ultraschall das SIG beurteilt. Von den 14 Patienten, bei denen eine SpA ausgeschlossen wurde, hatten allerdings 50% einen positiven Ultraschall. Die Sensitivität und Spezifität der US-Untersuchung wurde auf 61,3% und 50% geschätzt. Die positive und negative Likelihood Ratio wurde auf 73% und 36,8% geschätzt.
Fazit: Unter Berücksichtigung dieser Daten und aufgrund unserer Erfahrung sollte der Ultraschall in der Diagnostik einer SIG-Arthritis bei SpA nicht eingesetzt werden.
Ultraschall beim Kubitaltunnelsyndrom
DIAGNOSTIC ROLE OF NEUROMUSCULAR ULTRASOUND IN CUBITAL TUNNEL SYNDROME
Ali F. et al., EULAR 2019 Madrid, abstract AB1120
Die Liste von Ursachen eines Kubitaltunnelsyndroms mit entsprechender Läsion des N. ulnaris ist gross (Entrapment, Luxation, Kompression durch Osteophyten, Synovitis etc.). In dieser Studie wurde unter Anwendung der Elektrophysiologie der N. ulnaris morphologisch beurteilt und die Fläche des N. ulnaris gemessen. Es gab einen hohen Grad an Korrelation zwischen der Elektrophysiologie, klinischen Parametern und den US-Messungen.
Fazit: Die Messung der Fläche des Nervus ulnaris war der beste Parameter (100% sensitiv und 80% spezifisch) mit einem Cut-off von 9,5 mm2 (hinter dem medialen Epikondylus gemessen).
Enthesitis bedeutet nicht Spondyloarthritis!
SUBCLINICAL ENTHESEAL INVOLVEMENT IN LOWER LIMBS IN PATIENTS WITH TYPE 2 DIABETES MELLITUS: AN ULTRASOUND STUDY
Omar M. et al., EULAR 2019 Madrid, abstract AB1166
Multiple Enthesitis-Studien bei mechanischen Überlastungen (Sport), Vaskulitiden und Endokrinopathien wurden bereits publiziert. In dieser Studie wurden Diabetes-Patienten spezifisch mit der Frage nach dem Vorliegen einer Enthesitis untersucht. Die Prävalenz der Enthesitis erstaunt nicht: Am Quadrizeps in 75%, am Ursprung (in 70%) und Ansatz (in 55%) der Patellarsehne, an der Achillessehne in 67,5% und an der Plantaraponeurose in 55%. Das Fazit ist nicht neu: eine nach OMERACT-definierte im Ultraschall festgestellte Enthesitis heisst nicht, dass ein Patient eine Spondyloarthritis (SpA) hat!
Korrelation des Ultraschalls mit Biomarkern bei Sjögren
ASSOCIATION BETWEEN ULTRASOUND DIAGNOSIS AND ANALYTICAL AND SEROLOGICAL DATA IN PATIENTS WITH SUSPECTED PRIMARY SJöGREN SYNDROME
and
ASSESSMENT OF ULTRASOUND DEFINITIONS AND A SCORING SYSTEM FOR SALIVARY GLAND DISEASE IN PRIMARY SJÖGREN’S SYNDROME: AN OMERACT PATIENT RELIABILITY EXERCISE
Nogal L.B. et al., EULAR 2019 Madrid, abstract FRI0632 and Finzel S. et al, EULAR 2019 Madrid, abstract OP0139
Die Bedeutung des Speicheldrüsensonographie haben wir im Weekly bereits diskutiert: https://www.rheuma-schweiz.ch/index.php?id=1540. Nachdem bereits Studien veröffentlicht wurden, wo der US eine gute Korrelation mit der Histologie zeigte (vgl. auch Abstract OP0138, Link: http://scientific.sparx-ip.net/archiveeular/?c=a&view=1&searchfor=ultrasound&item=2019OP0138), wurden in dieser Studie Ultraschallbefunde (US) mit Biomarkern bei 72 Patienten korreliert. Resultate: es gab einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen der Positivität von Anti-Ro-Antikörpern, Hypergammaglobulinämie und Speicheldrüsensonographie. Es gab keine Unterschiede für den Rest der analysierten Variablen (u.a. RF, Komplement, CRP). Die Rolle der Speicheldrüsensonographie im klinischen Alltag muss noch genau definiert werden, ist aber jetzt schon genug differenziert in geübter Hand in der Diagnose und im Monitoring des Sjögren-Syndroms, wie Finzel et. al. zeigen konnten.
Ultraschall besser als Röntgen bei Chondrokalzinose im Knie
DIAGNOSTIC VALUE OF ULTRASOUND IN CALCIUM PYROPHOSPHATE DEPOSITION DISEASE OF THE KNEE JOINT
and
DIAGNOSTIC ACCURACY OF ULTRASOUND IN CALCIUM PYROPHOSPHATE DEPOSITION DISEASE: PRELIMINARY RESULTS OF THE OMERACT US IN CPPD SUB-GROUP
Lee K.A., et al., EULAR 2019 Madrid, abstract OP0136 and Filippou G. et al., EULAR 2019 Madrid, abstract OP0319
Die OMERACT-Gruppe hat bereits klare Ultraschallkriterien in der Diagnostik von Kalziumpyrophosphat-Kristallen und deren Folgen publiziert. In dieser Studie wurde der US mit der Synovialflüssigkeitsanalyse und dem Röntgenbild verglichen bei 43 Patientien und 131 Kontrollen. Der Ultraschall zeigte Kalziumpyrophosphat (CPP) Ablagerungen in den Meniski, im hyalinen Knorpel und in den Sehnen. Die Sensitivität und Spezifität für den US betrug 74,4% bzw. 77,1%, während für diese für das Röntgenbild 44,2% bzw. 96,9% betrug. Die Inter- und Intra-Beobachter-Vereinbarung war ausgezeichnet für medialen (?=0.930, 0.972) und lateralen Meniskus (?=0.905, 0.942), HC (?=0.844, 0.957) und SF (?=0.817, 0.925).
Fazit: Basierend auf der OMERACT-Definition war der Ultraschall in der Diagnostik der CPPD besser als das Röntgenbild, dies, mittels kombinierter Auswertung von Meniskus, hyalinem Knorpel und der Sehnen. Filippou zeigt in seiner Arbeit, dass der Ultraschall eine hoch-sensitive Untersuchung zur Identifizierung der CPPD ist, dies wiederum mit akzeptabler Spezifität. Der Ultraschall ist die erste diagnostische Technik mit konstanter Reliabilität und Validität, die für das nicht-invasive Screening nach CPPD in der klinischen Praxis angewendet wird.
Neuronale Netzwerke in der Ultraschalldiagnostik
NEURAL NETWORKS FOR AUTOMATED SCORING OF JOINT DISEASE ACTIVITY ON DOPPLER ULTRASOUND IMAGES
Andersen J.K.H. et al., EULAR 2019 Madrid, abstract OP0349
Die Untersucherabhängigkeit im hochauflösenden Ultraschall ist ein Problem. Die Autoren untersuchten ein neuronales Netzwerk zur Interpretation der Krankheitsaktivität bei RA für US-Doppleraufnahmen mit dem OESS-Scoring-System. Die Resultate sind vielversprechend: Die diagnostische Genauigkeit des neuronalen Netzwerkes im Vergleich zu einem erfahrenen Rheumatologen lag bei 86,4%, respektive 86,9% mit einer Sensitivität von 0,864 und 0,875 und einer Spezifität von 0,864 und 0,864.
Fazit: automatisierte Messsysteme unter Anwendung neuronaler Netzwerke könnten auch in ausgewählten Gebieten der Ultraschalldiagnostik in Zukunft eine Rolle spielen.