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Harnsäure und Demenz
Uric acid and incident dementia over 12 years of follow-up: a population-based cohort study
Latourte A. et al.
Diese grosse longitudinale Kohortenstudie bei älteren gesunden Personen mit Durchschnittsalter 72 Jahre untersuchte den Zusammenhang zwischen Harnsäurespiegel und der Entwicklung einer Demenz über eine Beobachtungszeit von 12 Jahren.
Die Analyse von insgesamt 13'357 Personenjahren ergab die Entwicklung einer Demenz bei 110 Personen (Inzidenz: 8,2/1000 Personenjahre).
Hohe Harnsäurespiegel entpuppten sich als Risikofaktor für das Auftreten insbesondere einer vaskulären oder gemischten Demenz (Risiko 3.66), weniger ausgeprägt für eine Alzheimererkrankung.
Zudem fand sich ein Trend zwischen hohem Harnsäurespiegel und dem Volumen von Hyperintensitäten der weissen Gehirnsubstanz (MRI).
Immer mehr erscheint ein hoher Harnsäurespiegel die Entwicklung verschiedener Organerkrankungen zu fördern wie zum Beispiel Kardiopathien, Nierenerkrankungen, Gichtveränderungen von Gelenken und Sehnen, aber auch, wie diese Studie zeigt, Demenzerkrankungen.
Traditionellerweise herrscht die Meinung, dass tiefe Harnsäurespiegel infolge medikamentöser Harnsäureverminderung schaden könnten, weil Harnsäure an sich neuroprotektiv sei (Hypothese der Urate als Antioxidans). Unter diesem Gesichtspunkt scheint eine umfassende Studie über längere Beobachtungszeit zur Stützung der vorliegenden Studienresultate wünschenswert.

Autor:
Prof. Dr. Beat A. Michel
Zürich