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Langzeitresultate nach Mikrodiskektomie
The Microsurgical Treatment of Lumbar Disc Herniation: A Report of 158 Patients With a Mean Follow-up of More Than 32 Years
Burkhardt BW et al. Spine 2019;44:1426
355 Patienten wurden retrospektiv herausgefiltert, falls der Verlauf nach mikrochirurgischer Diskektomie mindestens 25 Jahre betrug, im Mittel über 32 Jahre. 158 Patienten wurden kontaktiert und dokumentiert hinsichtlich aktuellem Oswestry Disability Index (ODI), EQ-5D und MacNab Kriterien, Schmerzmedikation für Bein- und Kreuzschmerz, Behinderungen im täglichen Leben und Reoperationen. Reoperationen betrafen 47 Patienten (29.7%). Eine Diskushernie auf derselben Höhe kam in 8.2% vor. Eine Reoperation innerhalb der ersten 2 Jahre bedeutete eine schlechte Prognose. Hingegen hatten die präoperative physische Arbeitsbelastung, das Geschlecht und die Arbeitsfähigkeit keinen Einfluss auf den klinischen Erfolg.
Die kleine Kohorte lässt keine definitiven Schlüsse zu, aber die Rate von 30% Reoperationen innert 30 Jahren nach Mikrodiskektomie dürfte schon etwa zutreffen. Günstig sind die nur 8% Rezidivhernien im selben Segment.

Autor:
KD Dr. med. Marcel Weber
Zürich
GI Microbiom und Kniearthrose-Symptome
Intestinal microbiome composition and its relation to joint pain and inflammation
Boer C. et al., Nature Communications, 2019;10:4881
Macrophagen vermittelte Entzündung spielt wahrscheinlich eine ursächliche Rolle beim arthrosebedingten Schmerz. Es wird angenommen, dass Endotoxine aus dem gastrointestinalen Microbiom diese Entzündung stimulieren.
Die vorliegende Studie untersuchte die Beziehung zwischen Gelenkschmerz bei Kniearthrose und der Zusammensetzung des gastrointestinalen Microbioms in einer sehr grossen Kohorte. Als Resultat fand sich ein Übermass an Streptococcus-Bakterien, dies in signifikanter Assoziation zum Knieschmerz. Diese Resultate konnten in einer unabhängigen Kontrollpopulation bestätigt werden. Das hohe Mass an Korrelation zwischen Streptococcus-Spezies und Knieschmerz blieb auch nach Berücksichtigung des Raucherstatus, Alkohol-Konsums und Körpergewicht signifikant erhalten.
Fazit: Das Microbiom und speziell Streptococcus-Spezies scheint eine wesentliche Rolle in der Entstehung des Knie-Schmerzes bei Arthrose zu spielen. Auch die Entzündung ist mit diesem Befund stark korreliert (Ergussbildung aufgrund der MRI-Aufnahmen zum Zeitpunkt der bakteriellen Bestimmung). Es scheint, dass ein Übermass an Streptococcus zu Arthrosesymptomen führen kann.
Die Autoren stellen die Hypothese auf, dass bakterielle Produkte in die Zirkulation gelangen und im Gelenk eine lokale Entzündung auslösen (eventuell über Macrophagen). Diese Befunde sind einmalig und öffnen ein Potential für die Entwicklung von entsprechenden therapeutischen Massnahmen (regulierende Diätformen).

Autor:
Prof. Dr. Beat A. Michel
Zürich
Biomarker bei Sjögren
Unique Sjögren's syndrome patient subsets defined by molecular features.
James JA et al., Rheumatology 2019:online
Im klinischen Alltag und im Zeitalter der Präzisionsmedizin wünschen wir uns Biomarker, die uns helfen, eine individuelle «massgeschneiderte» Therapie auszuwählen mit hoher Prä-Test-Wahrscheinlichkeit eines guten Ansprechens. Wie bei den meisten (Autoimmun-) Erkrankungen in der Rheumatologie, unterscheiden sich Patienten mit der «gleichen Diagnose» klinisch und in ihren Biomarkern. In dieser Studie wurden unterschiedliche Serumzytokine, Chemokine, lösliche Rezeptoren und Autoantikörper von 42 Patienten mit primärem Sjögren Syndrom (pSS) untersucht. Die Analyse ergab 3 «Cluster»-Gruppen (Anti-Ro/SSA und anti-La/SSB waren in allen drei Clustern vorhanden): Cluster 1 zeigte u.a. keine signifikante Erhöhung von IFN, Cluster 2 wies hohe IFN, sowie hohe Plasmaproteingehalte von IP-10/CXCL10, MIG/CXCL9, BLyS (BAFF) und LIGHT auf und Cluster 3 zeigte mäßig erhöhtes IFN, erhöhte IP-10/CXCL10- und B-Zellen anziehende Chemokine 1/CXCL13, zudem erhöhte MIG/CXCL9, IL-1? und IL-21.Was heisst das für die Zukunft? Molekulare Profile, die IFN und andere Signaturen umfassen, könnten verwendet werden, um Patienten mit pSS in verschiedene Cluster zu trennen. Solche Profile können die Patientenauswahl für klinische Studien beeinflussen, die Studienqualität verbessern und die Behandlungsentscheidungen im klinischen Alltag positiv beeinflussen.

Autor:
KD Dr. med. Giorgio Tamborrini-Schütz
Basel
Schlechte Persistenz und Adhärenz der Triple Therapie bei rheumatoider Arthritis
Low Persistence Rates in Patients With Rheumatoid Arthritis Treated With Triple Therapy and Adverse Drug Events Associated With Sulfasalazine.
Erhardt et al. Arthritis Care Res 2019;71:1326
In dieser retrospektiven Kohortenstudie aus einer Veterans Affair Datenbank in den USA wurde die Persistenz und Adhärenz einer Kombinationstherapie von Methotrexat (MTX) und TNF-Blocker (TNFi) mit der Tripeltherapie MTX, Salazopyrin (SSZ) und Hydroxychloroquin (HCQ) verglichen. Persistenz wurde definiert als noch bestehende Therapie mit einer der beiden Kombinationstherapien nach 1 Jahr. Adhärenz als die Anzahl Tage unter der Kombinationstherapie im Beobachtungszeitraum von 1 Jahr. Die Adhärenz war gegeben, wenn > 80% der Zeit die ganze Kombinationstherapie bestand.Die Persistenz nach 1 Jahr war 45% für die Kombinationsbehandlung MTX/TNFi und nur 18% für die Gruppe MTX/SSZ/HCQ. Die Adhärenz war 26%, resp. 11%. Die häufigste Ursache, dass eines der Medikamente aus der Kombinationsbehandlung gestoppt wurde, waren Nebenwirkungen. Insbesondere SSZ wurde häufig aus diesem Grund gestoppt oder abgesetzt.Diese Untersuchung aus den USA zeigt eine schlechte Persistenz und Adhärenz der Tripeltherapie MTX/SSZ/HCQ während und nach 1 Jahr. Hauptgrund ist die schlechtere Verträglichkeit, insbesondere von SSZ. Damit bestätigt sie die Erfahrung aus meinem Klinikalltag, dass eine Dreierkombinationstherapie nur schwierig über längere Zeit verabreichbar ist. Die meisten Patienten tendieren auf eine Monotherapie mit dem bestmöglich wirksamen Medikament.

Autor:
Dr. med. Thomas Langenegger
Baar