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Frakturrisiko erhöht unter Psychopharmaka und PPI
Psychotropic medications and proton pump inhibitors and the risk of
fractures in the teriparatide versus risedronate VERO clinical trial
Kendler D. L. et al., Bone 2019:online
In der VERO-Studie (Teriparatid versus Risedronat) zeigte sich bei Frauen mit Osteoporose unter Teriparatiden eine Reduktion des Risikos für neue vertebrale Frakturen und klinische Frakturen.
In der gleichen Kohorte wurde nun untersucht, inwiefern psychotrope Medikamente (Hypnotika, Benzodiazepine, Antidepressiva) und Protonenpumpenhemmer eine Rolle spielen. Als Resultat zeigte sich unabhängig von der antiosteoporotischen Behandlung ein erhöhtes Frakturrisiko für neue und zunehmende Wirbelfrakturen unter Protonenpumpenhemmern sowie ein erhöhtes Risiko unter psychotropen Medikamenten für klinische Frakturen und nicht vertebrale Frakturen.
Die stärkere Antifrakturwirkung von Teriparatiden gegenüber Risedronat bestätigte sich unabhängig von der Einnahme der erwähnten Medikamente.
Fazit:
Nebst der bestätigten guten Wirkung von Teriparatiden, welche unabhängig von der Einnahme von psychotropen Medikamenten bzw. Protonenpumpenhemmern zustande kam, zeigte sich wie bereits in früheren Untersuchungen ein erhöhtes Risiko für nicht vertebrale Osteoporosefrakturen unter psychotropen Medikamenten sowie ein erhöhtes Risiko für vertebrale Frakturen unter Protonenpumpenhemmern. Es ist dies die erste Studie über eine Osteoporose-Behandlung mit Berücksichtigung des erhöhten Frakturrisikos unter psychotropen Medikamenten bzw. Protonenpumpenhemmern.

Autor:
Prof. Dr. Beat A. Michel
Zürich
Anakinra zur Behandlung der Gicht
Use of Anakinra in Hospitalized Patients with Crystal-associated Arthritis.
Liew et al., J Rheumatol. 2019 Oct;46(10):1345-1349
In dieser Beobachtungsstudie wurde retrospektiv die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Anakinra (Kineret®), einem Interleukin-1 Antagonisten, bei der akuten Arthritis bei hospitalisierten Gichtpatienten untersucht. 100 Patienten mit 115 Gichtepisoden wurden analysiert. Die Indikation für die Gabe waren an erster Stelle die Multimorbidität der betroffenen Patienten, gefolgt von ungenügendem Ansprechen auf konventionelle Schubtherapien wie NSAR, Glukokortikoide (systemisch oder lokal) oder Colchizin. Anakinra wurde s.c. jeweils 100 mg an 1 bis 3 Tagen appliziert. 86 der 115 Gichtepisoden sprachen innerhalb von 4 Tagen, davon 66 innerhalb von 1 Tag, sehr gut an. Nur bei 6 Episoden war das Ansprechen ungenügend.
Die Verträglichkeit des Medikamentes war sehr gut, insbesondere traten keine Infekte auf, obwohl bei diesen meist polymorbiden stationären Patienten bei 36 Gichtepisoden gleichzeitig eine Infektsituation bestand.
Diese sehr gute Wirksamkeit bei guter Verträglichkeit stimmt mit meiner eigenen Erfahrung überein. Gerade bei polymorbiden Patienten, bei welchen gewisse Akuttherapien potentiell gefährlich oder gar kontraindiziert sind (z.B. NSAR bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz, Glukokortikoide bei Diabetes mellitus) hat sich diese Behandlung gut bewährt. Ich gebe jeweils 1 Injektion Anakinra à 100 mg s.c. und wiederhole diese am 2. Tag, wenn das Ansprechen nicht bereits nach der 1. Injektion sehr gut ist.
Zu berücksichtigen ist jedoch, dass Anakinra in dieser Indikation nicht kassenpflichtig ist. Die Kosten allerdings sind allerdings mit ca. 50 Franken pro Injektion nicht sehr hoch.

Autor:
Dr. med. Thomas Langenegger
Baar
Fettreiche Ernährung und Arthrose bei Nachkommen im Mausmodell
Intergenerational transmission of diet-induced obesity, metabolic imbalance, and osteoarthritis in mice
Harasymowicz N.S. et al, Arthritis and Rheumatology, 2019:online
Die Autoren untersuchten im Mausmodell die generationenübergreifende Förderung, respektive Übertragung von ernährungsbedingten Stoffwechselstörungen und Arthrose bei Mäusen, die eine fettreiche (es wurde Fett i.v. appliziert) oder eine kontrollierte Diät erhielten. Diverse Biomarker wurden prospektiv untersucht:
Arthrosegrad, Synovitis und Fettgewebsentzündung wurden histologisch ermittelt, Knochenveränderungen im microCT gemessen und es wurden Serum- / synoviale Zytokine bestimmt.
Die Resultate zeigten, dass eine elterliche fettreiche Ernährung einen generationsübergreifenden Effekt auf die Vererbung von erhöhter Gewichtszunahme, Stoffwechselstörungen und einer Arthrose bei Mäusen über mindestens zwei Generationen verursachte, obwohl die Nachkommen eine fettarme Ernährung erhielten!
Ungesundes fettreiches Essen der Eltern ist also auch für die Nachkommen (im Mausmodell) ein unabhängiger Risikofaktor. Aktuell können diese Resultate nicht 1:1 auf den Menschen übertragen werden, epidemiologische Untersuchungen mit dieser Fragestellung beim Menschen sollten allerdings gut durchführbar sein. Wir müssen unsere Patienten auf eine gesunde Ernährung, Gewichtsabnahme und genug Bewegung auf jeden Fall aufmerksam machen, u.a. auch mit dem Argument, dass sie direkt verantwortlich sein könnten für verschiedene Erkrankungen späterer Generationen!

Autor:
KD Dr. med. Giorgio Tamborrini-Schütz
Basel