Stand: September 2023
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Artikel: Basistherapien in der Übersicht
Abbildung 1: Basistherapeutika (Substanznamen)
Abbildung 2: Basistherapeutika (Markennamen)
Basistherapien bilden den Grundpfeiler der Behandlung von chronisch systemischen entzündlichen Rheumaerkrankungen. Die Revolution in den Therapieoptionen begann 1998 mit der Markteinführung des ersten TNF-Blockers und hält auch heute noch unverändert an. Die Fülle an Substanzen und Präparaten wächst immer weiter, ebenso findet für einzelne Substanzen eine Erweiterung der Indikationen statt, sodass der Überblick schwierig wird.
Diese Übersicht vermittelt den gegenwärtigen Stand der Dinge. Sie beschreibt wichtige Kennmerkmale der Substanzen, welche für offizielle Indikationen zugelassen sind. Für Details der Anwendung verweisen wir auf das Compendium (https://compendium.ch).
Verschiedene nationale und internationale Gremien haben auch Richtlinien zur Anwendung der Basistherapien publiziert, welche immer wieder aufgefrischt werden:
- Therapie-Empfehlungen der SGR (Schweizerische Gesellschaft für Rheumatologie): www.rheuma-net.ch/de/fachinformationen/behandlungsempfehlungen
- Therapie-Empfehlungen der EULAR (European League Against Rheumatism): www.eular.org/recommendations-management
- Therapie-Empfehlungen des ACR (American College of Rheumatology): www.rheumatology.org/clinical-practice-guidelines
In der Folge werden die einzelnen Substanzen in ihren Kategorien aufgeführt. Die Kategorien werden in Anlehnung an internationale Definitionen in englischen Bezeichnungen dargestellt. Zudem dienen zwei Abbildungen zur raschen Orientierung (Abb 1: Substanznamen; Abb. 2: Produktenamen).
Abbildung 1: Basistherapeutika (Substanznamen)
Für konkrete Anwendungshinweise (Vorabklärungen, Dosierungen, Verlaufskontrollen) verweisen wir auf die entsprechenden Empfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft Rheumatologie (SGR) sowie der European League Against Rheumatism (EULAR).
Abbildung 2: Basistherapeutika (Markennamen)
CLASSICAL SYNTHETIC (CS-) DMARDS
METHOTREXAT
Metoject®, Methrexx®, Nordimet®, Methotrexat Accord®, Mepha®, Orion®, Pfizer®, Sandoz®
Indikation:
Rheumatoide Arthritis, idiopathische juvenile Arthritis, Psoriasisarthritis, M. Crohn
Applikation:
Subcutan oder per os
Wirkmechanismus:
Hemmt die Dehydrofalat-Reduktase und damit die Nukleinsäuresynthese
Interaktionen:
Hepatotoxische Medikamente (z.B. Retinoide); Medikamente, die einen Folat-Mangel verursachen (z.B. Sulfonamide, Trimethoprim-Sulfamethoxazol) oder einen hemmenden Einfluss auf das Knochenmark haben
Besonderes:
Folsäuresubstitution verringert Nebenwirkungen
Bessere Bioverfügbarkeit der subcutanen Applikationsform va bei Dosen > 15 mg/Wo
Primärer Kombinationspartner der TNF-Hemmer (ab 10 mg Reduktion der Anti-TNF-Ak Clearance, Hemmung der Anti-Drug-Ak und damit des Wirkungsverlustes)
SULFASALAZIN
Salazopyrin EN®
Indikation:
Rheumatoide Arthritis, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa
Häufig angewandt auch für periphere Spondyloarthritis, reaktive Arthritis, enteropathische Arthritis
Applikation:
Per os
Wirkmechanismus:
Der genaue Wirkmechanismus ist nicht klar. Verschiedene immunmodulatorische Effekte scheinen beteiligt
Interaktionen:
Einige orale Antikoagulanzien können schlechter abgebaut werden, weshalb die Blutgerinnung kontrolliert werden muss
Besonderes:
Kann unter Folsäure-Substitution auch während der Schwangerschaft eingesetzt werden
Alternativmedikament bei Psoriasisarthritis ohne Hautbefall
LEFLUNOMID
Arava®
Leflunomid Gebro®, Mepha®, Sandoz®, Spirig HC®, Zentiva®
Indikation:
Rheumatoide Arthritis, Psoriasisarthritis
Applikation:
Per os
Wirkmechanismus:
Hemmt die Pyrimidinsynthese und hat somit einen antiproliferativen Effekt
Interaktionen:
Andere potentiell hepatotoxische Medikamente
Besonderes:
Bei Schwangerschaftswunsch wash-out empfohlen (Frauen)
Sehr lange Halbwertszeit
HYDROXYCHLOROQUIN
Plaquenil®
Hydroxychloroquin Zentiva®
Indikation:
Systemischer Lupus erythematodes, Rheumatoide Arthritis (vor allem in Kombinationstherapie, geringer Stellenwert in der RA-Monotherapie)
Applikation:
Per os
Wirkmechanismus:
Synthetisches Antimalariamittel aus der Gruppe der 4-Aminochinoline. Wirkung whs. durch Stabilisierung der Lysosomen-Membranen, wodurch die Freisetzung von hydrolytischen lysosomalen Enzymen verhindert wird
Interaktionen:
Probenecid und Indometacin: erhöhtes Risiko der Sensibilisierung und der Retinopathie
Keine gleichzeitige Verabreichung von MAO-Hemmern
Besonderes:
Bei höheren Dosen QT-Verlängerung möglich
Günstige Effekte vor allem beim SLE belegt
Zusatzmedikament bei RA und kardiovaskulärem Risiko
AZATHIOPRIN
Imurek®
Azarek®, Azafalk®
Indikation:
Systemischer Lupus erythematodes, Dermatomyositis/Polymyositis, Rheumatoide Arthritis (Reservemedikation), Panarteriitis nodosa
Applikation:
Per os
Wirkmechanismus:
Derivat von 6-Mercaptopurin mit immunsuppressiver Wirkung
Interaktionen:
Allopurinol führt über die Hemmung der Xanthinoxidase zu einem verminderten Abbau von Azathioprin; deshalb bei gleichzeitiger Gabe Reduktion der Dosierung von Azathioprin auf ein Viertel
Besonderes:
Gabe während Schwangerschaft möglich
Bei Langzeittherapie häufig Warzenbildung (bes. an Händen)
VOCLOSPORIN
Lupkynis®
Indikation:
Aktive Lupusnephritis (zusätzlich zur Standardtherapie mit Mycophenolatmofetil)
Applikation:
Per os
Wirkmechanismus:
Calcineurin-Inhibitor
Interaktionen:
Mit starken CYP3A4-Inhibitoren
Besonderes:
Verminderung der glomerulären Filtrationsrate (Anzeichen einer Nierenschädigung); Hypertonie
TARGETED SYNTHETIC (TS-) DMARDS
JAK-HEMMER
TOFACITINIB
Xeljanz®
Indikation:
Rheumatoide Arthritis (nach ungenügendem Ansprechen auf MTX, in Kombi- oder Monotherapie), Psoriasisarthritis (nach ungenügendem Ansprechen auf csDMARDs, in Kombitherapie mit csDMARD); axiale Spondyloarthritis (nach ungenügendem Ansprechen auf NSAR und mind. 1 TNF-Hemmer), Colitis ulcerosa
Applikation:
Per os
Wirkmechanismus:
Januskinasehemmer, dadurch Hemmung der intrazellulären Signalübertragung und damit Zytokinhemmung
Interaktionen:
Möglich mit Medikamenten, welche die Metabolisierung durch CYP3A4 beeinflussen
Besonderes:
Vorsicht bei Alter >65 Jahre (erhöhtes Risiko für Infektionen, Myokardinfarkt, maligne Erkrankungen)
Herpes Inzidenz erhöht
Vorsicht bei Thromboembolierisiko
BARICITINIB
Olumiant®
Indikation:
Rheumatoide Arthritis (in Kombi- oder Monotherapie nach ungenügendem Ansprechen auf csDMARDs)
Applikation:
Per os
Wirkmechanismus:
Januskinasehemmer, dadurch Hemmung der intrazellulären Signalübertragung mit Zytokinhemmung
Interaktionen:
Keine bekannt
Besonderes:
Herpes Inzidenz erhöht
Vorsicht bei Thromboembolierisiko
UPADACITINIB
RINVOQ®
Indikation:
Rheumatoide Arthritis (in Kombi- oder Monotherapie nach ungenügendem Ansprechen auf csDMARDs), Psoriasisarthritis (Mono- oder Kombitherapie mit csDMARD nach Nichtansprechen auf csDMARD), ankylosierende Spondylitis (nach ungenügendem Ansprechen auf NSAR).
Applikation:
Per os
Wirkmechanismus:
Januskinasehemmer, dadurch Hemmung der intrazellulären Signalübertragung mit Zytokinhemmung
Interaktionen:
Möglich mit Medikamenten, welche die Metabolisierung durch CYP3A4 beeinflussen
Besonderes:
Herpes Inzidenz erhöht
Erhöhung der Creatinphosphokinase möglich
Vorsicht bei Thrombembolierisiko
PDE4-HEMMER
APREMILAST
Otezla®
Indikation:
Psoriasisarthritis, Mono oder Kombi, nach ungenügendem Ansprechen auf csDMARDs; orale Ulcera bei M. Behçet
Applikation:
Per os
Wirkmechanismus:
Kleinmolekularer Inhibitor der Phosphodiesterase 4 (PDE4)
Interaktionen:
CYP3A4-Induktoren vermeiden (Rifampicin, Carbamacepin, Johanniskraut u.a.)
Besonderes:
Wirkung kann über viele Monate stetig zunehmen
Auch bei Daktylitis und Enthesitis wirksam
TYROSINKINASE-HEMMER
NINTEDANIB
Ofev®
Indikation:
Interstitielle Lungenerkrankung assoziiert mit Systemischer Sklerose (SSc-ILD)
Applikation:
Per os
Wirkmechanismus:
Tyrosinkinase-Inhibitor vom Typ der kleinen Moleküle, dadurch Hemmung der Proliferation, Migration und Transformation von Fibroblasten
Interaktionen:
Möglich mit Medikamenten, welche die Metabolisierung durch CYP3A4 und P-gp beeinflussen
Besonderes:
Vorsicht bei Leberfunktionsstörung
BIOLOGICAL ORIGINATOR (BO-) DMARDS, BIOSIMILAR (BS-) DMARDS
TNF-HEMMER
ADALIMUMAB
boDMARD: Humira®
bsDMARD: Abrilada®, Amgevita®, Hukyndra®, Hulio®, Hyrimoz®, Idacio®, Imraldi®, Yuflyma®
Indikation:
Rheumatoide Arthritis, polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis, Psoriasisarthritis, axiale Spondyloarthritis, Uveitis, SAPHO-Syndrom mit Acne inversa (nach ungenügendem Ansprechen auf Standardtherapie); M. Crohn/Colitis ulcerosa
Applikation:
Subcutan
Wirkmechanismus:
Monoklonaler rein humaner TNF-Antikörper
Interaktionen:
Keine bekannt
Besonderes:
Einzige biologische Basistherapie mit der Zulassung zur Behandlung des SAPHO-Syndroms (mit Acne inversa)
CERTOLIZUMAB
Cimzia®
Indikation:
Rheumatoide Arthritis, Psoriasisarthritis, axiale Spondyloarthritis inkl. nr-axiale SpA (nach ungenügendem Ansprechen auf Standardtherapie); M. Crohn
Applikation:
Subcutan
Wirkmechanismus:
Fab Fragment eines Anti-TNF-Antikörpers konjugiert mit PEG
Interaktionen:
Keine bekannt
Besonderes:
Einzige biologische DMARD-Therapie, die derzeit während der Schwangerschaft zugelassen ist
ETANERCEPT
boDMARD: Enbrel®
bsDMARD: Benepali®, Erelzi®
Indikation:
Rheumatoide Arthritis, juvenile idiopathische Arthritis, Psoriasis-Arthritis, Spondyloarthritis
(nach ungenügendem Ansprechen auf Standardtherapie)
Applikation:
Subcutan
Wirkmechanismus:
Bindet lösliches TNF-alpha und Lymphotoxin
Interaktionen:
Keine bekannt
Besonderes:
Einziger löslicher TNF-Rezeptor
Nicht wirksam bei Colitis
GOLIMUMAB
Simponi®
Indikation:
Rheumatoide Arthritis, Psoriasisarthritis, axiale Spondyloarthritis inkl. nr-axiale SpA
(nach ungenügendem Ansprechen auf Standardtherapie); Colitis ulcerosa
Applikation:
Subcutan
Wirkmechanismus:
Monoklonaler rein humaner TNF-Antikörper
Interaktionen:
Keine bekannt
Besonderes:
Subcutaner TNF-Hemmer mit dem längsten Spritzintervall
INFLIXIMAB
boDMARD: Remicade®
bsDMARD: Inflectra®, Remsima®, Veblocema®
Indikation:
Rheumatoide Arthritis, Psoriasisarthritis, axiale Spondyloarthritis (nach ungenügendem Ansprechen auf Standardtherapie); M. Crohn/Colitis ulcerosa
Applikation:
Intravenös (Infusionslösung); subcutan (Veblocema®)
Wirkmechanismus:
Chimärer Antikörper gegen TNF alpha
Interaktionen:
Keine bekannt
Besonderes:
Einziger TNF-Hemmer, der als Infusion gegeben und gewichtsadaptiert dosiert wird
IL1-HEMMER
CANAKINUMAB
Ilaris®
Indikation:
Cryopyrin-assoziierte periodische Syndrome (CAPS), Tumornekrosefaktor-Rezeptor-assoziiertes Syndrom (TRAPS), Hyperimmunglobulin-D-Syndrom (HIDS)/ Mevalonatkinasedefizienz (MKD), Familiäres Mittelmeerfieber (FMF), Sill-Syndrom, systemische juvenile idiopathische Arthritis (SJIA)
Applikation:
Subcutan
Wirkmechanismus:
Humaner monoklonaler Interleukin-1-Betablocker
Interaktionen:
Keine bekannt
Besonderes:
Selten Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und syst. Symptomen (DRESS)
IL5-HEMMER
MEPOLIZUMAB
Nucala®
Indikation:
Zusatztherapie für Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA)
Applikation:
Subcutan
Wirkmechanismus:
Humanisierter monoklonaler Antikörper (IgG1, kappa) gegen das humane Interleukin-5 (IL-5)
Interaktionen:
Keine bekannt
Besonderes:
Zusatz zur Standard-Basistherapie
IL6-HEMMER
TOCILIZUMAB, SARILUMAB
Actemra®, Kevzara®
Indikation:
Rheumatoide Arthritis; polyartikuläre und systemische juvenile idiopathische Arthritis (nur Actemra®, nach ungenügendem Ansprechen auf csDMARDs)
Riesenzellarteriitis (nur Actemra®, s.c.)
Applikation:
Subcutan, Actemra® alternativ auch intravenös als Infusionslösung
Wirkmechanismus:
Humanisierter (Actemra®) bzw. vollhumaner (Kevzara®) monoklonaler Antikörper gegen den Rezeptor von IL-6. Somit wird die Wirkung von IL-6, welches für Entzündungsprozesse wichtig ist, blockiert
Interaktionen:
Möglich mit Medikamenten, welche CYP3A4-Substrate enthalten
Besonderes:
Beide Medikamente haben neben Baricitinib die besten Daten für eine Monotherapie in der Behandlung der RA
CRP-Bildung wird gehemmt, da diese ebenfalls IL-6 abhängig ist (cave: Infekterkennung)
Actemra® ist die bisher einzige biologische Therapie zur Behandlung der Riesenzellarteriitis (zugelassen: subcutane Form)
T-ZELL-COSTIMULATOR-BLOCKER
ABATACEPT
Orencia®
Indikation:
Rheumatoide Arthritis, polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis (in Kombitherapie nach ungenügendem Ansprechen auf csDMARDs)
Applikation:
Subcutan oder intravenös als Infusionslösung
Wirkmechanismus:
Blockiert die T-Zell-Costimulation
Interaktionen:
Keine relevanten Interaktionen
Besonderes:
Ein im Vergleich zu TNF-Hemmern günstiges Nebenwirkungsprofil scheint bei Abatacept in Bezug auf die kardiovaskulären Risiken vorzuliegen
RA: besonders gutes Ansprechen bei pos. CCP-Ak
Wirkt auch bei interstitiellem Lungenbefall der RA
ANTI-CD20-ANTIKÖRPER
RITUXIMAB
boDMARD: Mabthera®
bsDMARD: Rixathon®, Truxima®
Indikation:
Rheumatoide Arthritis (als Kombitherapie mit MTX bei ungenügendem Ansprechen auf TNF-Blocker)
ANCA-assoziierte Vaskulitis (Granulomatose mit Polyangiitis/mikroskopische Polyangiitis)
Applikation:
Intravenös als Infusionslösung
Wirkmechanismus:
Monoklonaler chimärer Antikörper. Bindet an B-Lymphozyten und bewirkt deren Lyse
Interaktionen:
Keine relevanten Interaktionen
Besonderes:
Lange Wirkdauer
Gutes Ansprechen bes. bei pos. RF und CCP-Ak
Wirkt auch bei interstitiellem Lungengefall der RA
Cave bei St.n. Hepatitis B (Reaktivierung möglich mit «Umkehr-Serokonversion»)
ANTI-INTERLEUKIN-12/23 ANTIKÖRPER
USTEKINUMAB
Stelara®
Indikation:
Psoriasisarthritis (Mono oder Kombi (MTX) nach ungenügendem Ansprechen auf csDMARDs); M. Crohn/Colitis ulcerosa
Applikation:
Subcutan
Wirkmechanismus:
Humaner Ak gegen IL-12 und IL-23
Interaktionen:
Keine bekannt
Besonderes:
Axial wenig wirksam
ANTI-INTERLEUKIN-23 ANTIKÖRPER
GUSELKUMAB
Tremfya®
Indikation:
Psoriasisarthritis (Mono oder Kombi (MTX) nach ungenügendem Ansprechen oder Unverträglichkeit auf csDMARDs)
Applikation:
Subcutan
Wirkmechanismus:
Humaner Ak gegen IL-23
Interaktionen:
Keine bekannt
Besonderes:
Auch gute Wirkung bei Daktylitis, Enthesitis
RISANKIZUMAB
Skyrizi®
Indikation:
Psoriasisarthritis (Mono oder Kombi (csDMARD) nach ungenügendem Ansprechen oder Unverträglichkeit auf csDMARDs)
Applikation:
Subcutan
Wirkmechanismus:
Humanisierter IgG1 monoklonaler Ak gegen IL-23
Interaktionen:
Keine bekannt
Besonderes:
Auch gute Wirkung bei Daktylitis, Enthesitis
ANTI-INTERLEUKIN-17 ANTIKÖRPER
SECUKINUMAB
Cosentyx®
Indikation:
Psoriasisarthritis (als Mono- oder Kombitherapie (MTX) nach ungenügendem Ansprechen auf csDMARDs); axiale Spondyloarthritis inkl. nr-axiale SpA (nach ungenügendem Ansprechen auf NSAR); Enthesitis-assoziierte Arthritis
Applikation:
Subcutan
Wirkmechanismus:
Humaner Ak gegen IL-17
Interaktionen:
Medikamente, welche durch CYP450-Enzyme metabolisiert werden (Kontrolle der Dosierung von Atorvastatin, Kalziumkanalblocker, Benzodiazepine und andere)
Besonderes:
Unter Therapie Exazerbation eines M. Crohn möglich
Auch gute Wirkung bei Daktylitis, Enthesitis
IXEKIZUMAB
Taltz®
Indikation:
Psoriasisarthritis (als Mono- oder Kombitherapie nach ungenügendem Ansprechen auf csDMARDs); axiale Spondyloarthritis inkl. nr-axiale SpA (nach ungenügendem Ansprechen auf NSAR)
Applikation:
Subcutan
Wirkmechanismus:
Humanisierter Ak gegen IL-17
Interaktionen:
Medikamente, welche durch CYP450-Enzyme metabolisiert werden (Kontrolle der Dosierung von Atorvastatin, Kalziumkanalblocker, Benzodiazepine und andere)
Besonderes:
Unter Therapie Exazerbation eines M. Crohn möglich
Auch gute Wirkung bei Daktylitis, Enthesitis
BLyS-STIMULATORPROTEIN-ANTIKÖRPER
BELIMUMAB
Benlysta®
Indikation:
SLE (nach ungenügendem Ansprechen auf csDMARDs), Lupusnephritis (zusätzlich zur Standardtherapie)
Applikation:
Infusion
Wirkmechanismus:
Humaner Ak gegen B-Lymphozyten-Stimulator (BLyS oder BAFF)
Interaktionen:
Keine bekannt
Besonderes:
Belimumab wird zusätzlich zur Standard-Basistherapie gegeben
ANTI-IFNAR1-ANTIKÖRPER
ANIFROLUMAB
Saphnelo®
Indikation:
Systemischer Lupus erythematodes (zusätzlich zur Standardtherapie)
Applikation:
Infusion
Wirkmechanismus:
Humaner monoklonaler Immunoglobulin-G1-kappa-Antikörper, bindet an Untereinheit 1 des Typ-I-Interferon-Rezeptors (IFNAR1); dadurch Blockade der Aktivität von Typ-I-Interferon
Interaktionen:
Keine bekannt
Besonderes:
Anifrolumab wird zusätzlich zur Standard-Basistherapie gegeben
C5R1-ANTAGONIST
AVACOPAN
Tavneos®
Indikation:
Schwere aktive ANCA-assoziietre Vaskulitis (Granulomatose mit Polyangiitis/mikroskopische Polyangiitis) (zusätzlich zur Standardtherapie mit Rituximab oder Cyclophosphamid)
Applikation:
Per os
Wirkmechanismus:
Selektiver Komplement-5a-Rezeptor-Antagonist (C5aR1), dadurch Hemmung der Interaktion zwischen C5aR1 und dem Anaphylatoxin C5a
Interaktionen:
CYP3A4-Substrat, dadurch Interaktionen mit CYP3A4-Induktoren, auch Grapefruit, Johanniskraut
Besonderes:
Avacopan wird zusätzlich zur Standard-Basistherapie mit Rituximab oder Cyclophosphamid gegeben