MTX ermöglicht Einsatz von Pegloticase bei Gicht

A Randomized, Placebo-Controlled Study of Methotrexate to Increase Response Rates in Patients with Uncontrolled Gout Receiving Pegloticase: Primary Efficacy and Safety Findings

Botson J.K. et al. Arthritis Rheumatol 2023;75: 293

Von 152 Patienten mit unkontrollierter Gicht (Serumurat ≥7 mg/dL [415 umol/L], uratsenkendes Therapieversagen, ≥1 Tophus, ≥2 Gichtschübe in den letzten 12 Monaten oder Gichtarthritis) erhielten 100 Pegloticase (8 mg zweiwöchentlich) mit MTX (15 mg/Woche oral) sowie 52 Pegloticase mit Placebo. Die MTX-Gruppe hatte in Monat 6 ein signifikant höheres Therapieansprechen vs. Placebo (71.0% vs. 38.5%). ≥1 unerwünschtes Ereignis während der ersten 6 Monate trat bei 81.3% mit MTX vs. 95.9% mit Placebo auf, am häufigsten ein Gichtanfall (bei zwei Dritteln). Infusionsreaktionen waren unter MTX signifikant niedriger (4.2% vs. 30.6%). Antidrug-Antikörper waren in der MTX-Gruppe geringer.

Pegloticase ist in der Schweiz nicht zugelassen (EMA-Genehmigung 2013 wurde 2016 vom Hersteller zurückgezogen; Krystexxa® ist in USA zugelassen [FDA] für schwere therapie-refraktäre tophöse Gicht). Hauptproblem bei der Verabreichung sind die schweren Nebenwirkungen. Die MTX-Kotherapie erhöhte nicht nur die Ansprechrate, sondern verminderte die Infusionsreaktionen und weitere Nebenwirkungen. Wird dank MTX die rekombinante Uricase wieder auferstehen?

Zur Studie
KD Dr. Marcel Weber
Zürich