Wenig Hoffnung für neues Therapieprinzip für Arthrose

Lorecivivint, a Novel Intraarticular CDC-Like Kinase 2 and Dual-Specificity Tyrosine Phosphorylation-Regulated Kinase 1A Inhibitor and Wnt Pathway Modulator for the Treatment of Knee Osteoarthritis: A Phase II Randomized Trial

Yazici Y. et al. Arthritis Rheumatol 2020;72:1694

In einer 52-wöchigen Phase IIa-Studie mit vier Gruppen wurde bei 455 Gonarthrosepatienten eine einmalige intraartikuläre Injektion von Lorecivivint (2mL mit 0.03 mg, 0.07 mg oder 0.23 mg) vs Placebo getestet. Bei Woche 13 wurde der primäre Endpunkt (Verbesserung im WOMAC gegenüber Placebo) von keiner Lorecivivint-Gruppe erreicht. Bei Woche 52 ergab sich lediglich für die mittlere Dosierung (0.07 mg) eine knappe Signifikanz. Die Autoren folgern, dass die neue Substanz für spezifische Untergruppen weiter evaluiert werden sollte.

Medikamentös scheinen wir bei Arthrose nicht vom Fleck zu kommen, und pathophysiologische Hoffnungen (hier Tyrosine-Kinase und Wnt Pathway) werden in klinischen Studien desillusioniert.

Zur Studie
KD Dr. Marcel Weber
Zürich

Anti-PTX3 und Anti-DUSP11 - neue Antikörper bei der RA

Novel autoantibodies identified in ACPA-negative rheumatoid arthritis

LI K. et al, Ann Rheum Dis 2021:online

Zurzeit stehen uns wenige spezifische Antikörper (Anti-CCP-AK – ACPA) in der Diagnostik der RA zur Verfügung. Um die RA präzis und früh zu diagnostizieren und um Diagnosen wie «seronegative Anti-CCP-negative RA» zu vermeiden, sind weitere Antikörper als Biomarker für den klinischen Alltag dringend nötig. In dieser Studie wurden über 1000 Serumanalysen bei ACPA- neg. und ACPA- pos. RA-Patienten untersucht. Neun neue Autoantikörper wurden durch sequenzielle Microarrays mit einer Positivität von 17,93%–27,59% und Spezifitäten >90% bei ACPA-negativer RA identifiziert. Unter diesen wiesen Anti-PTX3- und Anti-DUSP11-Autoantikörper die höchste Sensitivität auf. Die Kombination von Anti-PTX3 mit Anti-DUSP11 erhöhte die diagnostische Sensitivität signifikant (38,00%) mit einer Spezifität von 88,72%, unabhängig vom ACPA-Status. Fazit: in der Diagnostik bei ACPA-negativer RA stehen uns mit Anti-PTX3 und Anti-DUSP11 Autoantikörpern eventuell bald zusätzliche spezifische Biomarker in der Arthritisdiagnostik zur Verfügung.

Zur Studie
KD Dr. Giorgio Tamborrini-Schütz
Basel