Die 56-jährige Patientin entdeckte vor wenigen Monaten einen lokalisierten rötlichen ovalen Herd bei leichtem Juckreiz. In der Folge vergrösserte sich dieser Herd, wurde zunehmend härter mit Abblassung der rötlichen Farbe im Zentrum. Gleichzeitig bestehen Arthralgien.

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Bei dieser Hautaffektion handelt es sich um eine Morphea, eine entzündliche Hauterscheinung mit in der Folge sklerotischer Umwandlung. Die Hautaffektion wird oft auch als lokalisierte Sklerodermie bezeichnet, sie ist jedoch klar abgegrenzt von der systemischen Sklerose.
Der Name Sklerodermie sollte auch hier nicht verwendet werden, da dieser Begriff unnötigerweise Konfusion und Ängste verursacht.

Die Morphea kann als Einzelläsion wie auch multipel auftreten. Je nach Tiefe der Affektion (unter Umständen bis zum Knochen) können Atrophien, Kontrakturen und auch tiefergreifende strukturelle Veränderungen die Folge sein. Die Morphea wird unter anderem begleitet von Arthralgien, Arthritiden, Myalgien und Kontrakturen. Initial können leichte Entzündungszeichen im Blut gefunden werden (entzündliches Stadium). Bei tief ergreifender Läsion findet sich gelegentlich auch eine Eosinophilie, was eine gewisse Verwandtschaft mit der eosinophilen Fasziitis anzeigt. Die Therapie richtet sich nach der Ausprägung und dem Verlauf der Erkrankung. Meist wird ein spontaner Rückgang über einige Jahre festgestellt. Topische, intraläsionale Kortikosteroide sowie Phototherapie werden angewandt. Methotrexat, Tacrolimus, Mycophenolat stellen weitere Optionen dar, wobei der Effekt limitiert erscheint.