JAK-Hemmer für Riesenzellarteriitis?

Effectiveness of janus kinase inhibitors in relapsing giant cell arteritis in real-world clinical practice and review of the literature

Loricera J et al. Arthritis Res & Ther 2024;26:116

In den letzten Jahren konnten grosse Erfolge in der Behandlung der Riesenzellarteriitis verzeichnet werden, insbesondere durch die Etablierung von Tocilizumab. Trotzdem gibt es Rückfälle und Therapieversager. Die vorliegende retrospektive Studie untersuchte an 35 Patienten mit Riesenzellarteriitis die Wirksamkeit von JAK-Hemmern für Patienten mit Rezidiven in der Praxis.

Die Patienten erhielten Baricitinib, Tofacitinib oder Upadacitinib. Vor Einsatz der JAK-Inhibitoren hatten die meisten Patienten Immunsuppressiva, in 86% auch Biologics wie Tocilizumab. Nach ca. einem Jahr unter JAK-Hemmern erzielten 20 der 35 Patienten eine klinische Remission (keine Zeichen/Symptome der Grunderkrankung), 16 davon eine komplette Remission inklusive Normalisierung von BSR und CRP. Elf Patienten stoppten die JAK-Inhibitortherapie wegen Rückfällen und vier wegen schweren Nebenwirkungen.

Fazit
JAK-Inhibitoren ergeben aufgrund der jetzigen Datenlage zahlreiche Hinweise auf eine Wirksamkeit bei Riesenzellarteriitis, insbesondere auch bei Patienten, welche auf Tocilizumab und Methotrexat schlecht angesprochen haben. Gegenwärtig ist eine Phase-III randomisierte Studie mit Upadacitinib bei Riesenzellarteriitis im Gange.

Zur Studie
Prof. Dr. Beat A. Michel
Zürich