Neue Therapiemöglichkeit beim primären Sjögren-Syndrom?

Assessment of the anti-CD40 antibody iscalimab in patients with primary Sjögren’s syndrome: a multicentre, randomised, double-blind, placebo-controlled, proof-of-concept study

Fisher B et al. Lancet Rheumatol 2020; 2: e142–5

(Kein EPUB Eintrag, da Journal noch jünger als 1 Jahr)

In dieser randomisierten, doppelt-verblindeten, placebo-kontrollierten Proof of Concept Studie wurde untersucht, ob Iscalimab, ein monoklonaler anti-CD40 Antikörper, beim primären Sjögren-Syndrom wirksam und gut verträglich ist.

CD40 ist ein Oberflächenrezeptor aus der TNF-Rezeptorsuperfamilie, welcher auf verschiedenen Zellen (B-Lymphozyten, Makrophagen, dendritischen Zellen Endothelzellen) exprimiert wird. Durch die Interaktion mit dem T-Zell-Liganden CD154 spielt er eine Schlüsselrolle in der Aktivierung von antigenpräsentierenden Zellen (APC’s) sowie der B-Lymphozyten.

Iscalimab zeigte in einer Dosis von 10 mg/kg KG subcutan zu den Zeitpunkten 0, 2, 4 und 8 Wochen im primären Studienendpunkt nach 12 Wochen eine deutliche Reduktion im EULAR Sjögren’s Syndrome Disease Activity Index (ESSDAI) gegenüber Placebo.

Die Verträglichkeit war gut und es traten keine unerwarteten Nebenwirkungen auf.
Hoffentlich bestätigt sich dieser positive Effekt des neuen Antikörpers Iscalimab in weiteren Studien. Damit würde zum ersten Mal eine evidenzbasierte wirksame Therapie für das primäre Sjögren-Syndrom zur Verfügung stehen.

Zur Studie
Dr. Thomas Langenegger
Baar