Anifrolumab bei SLE

Anifrolumab efficacy and safety by type I interferon gene signature and clinical subgroups in patients with SLE: post hoc analysis of pooled data from two phase III trials

Vital E.M. et al. Ann Rheum Dis 2022;annrheumdis-2021-221425

In den gepoolten Daten aus den 52-wöchigen, placebokontrollierten Phase-III-Studien TULIP-1/TULIP-2 (Ein neues Medikament für SLE?) erhielten die SLE-Patienten Anifrolumab 300 mg (360/726) oder Placebo (366/726); 82.6% hatten eine hohe Krankheitsaktivität und häufiger abnormale serologische Marker (IFNGS-hoch). In der Gesamtpopulation erreichte ein grösserer Anteil der mit Anifrolumab behandelten Patienten im Vergleich zu Placebo in Woche 52 ein Ansprechen im BICLA (British Isles Lupus Assessment Group Composit-Lupus-Assessment) (Unterschied 16.6%). Die Unterschiede im BICLA zwischen Anifrolumab und Placebo waren mit der Gesamtpopulation in den meisten vordefinierten Untergruppen vergleichbar, einschließlich der Untergruppen für die Glukokortikoiddosis zu Studienbeginn (<10/≥10 mg/Tag Prednison-Äquivalent) und für die klinische Krankheitsaktivität (SLE Disease Activity Index 2000 Score <10/≥10). Zu den Untergruppen mit grösseren Behandlungsunterschieden gehörten IFNGS-hohe Patienten (18.2%), Patienten mit abnormalen serologischen Baseline-Markern (23.1%) und asiatische Patienten (29.2%). Das Sicherheitsprofil von Anifrolumab war in allen Untergruppen ähnlich.

Es erstaunt nicht, dass die gepoolten Daten die Wirksamkeit und Sicherheit von Anifrolumab, einem Typ I Interferon (IFN) Rezeptor Antikörper, bei Patienten mit mittelschwerem bis schwerem SLE stützen, offenbar desto besser je höher die Krankheitsaktivität und serologische Marker sind. Erstaunlicherweise war die Ansprechrate bei hoher IFNGS (IFN gene signature) und niedriger IFNGS vergleichbar. Hinweise auf schwere Nebenwirkungen fanden sich nicht. Anifrolumab könnte ein zukünftiges SLE-Medikament werden.

Zur Studie
KD Dr. Marcel Weber
Zürich