Die junge Patientin klagt schon längere Zeit über rezidivierende Episoden von Schmerzen im Bereich der linken Klavikula (Bild 1). Nach einem Tomogramm (Bild 2) wurde am sternalen Ende der Klavikula bereits eine Biopsie entnommen wegen Verdacht auf Tumor; diese zeigte aber eine unspezifische Entzündung ohne Hinweise auf ein Neoplasma.

Welche Bildgebung eignet sich am besten in der vorliegenden Situation, um der Diagnose näher zu kommen?

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Klinisch ist die linke Klavikula verdickt, das Tomogramm zeigt deutliche Veränderungen, welche an eine Osteomyelitis denken lassen. In der Differentialdiagnose steht eine Arthroosteitis ganz vorn, zumal die Beschwerden schon länger in Episoden bestehen und ein tumoröses Geschehen ausgeschlossen wurde.

In dieser Situation empfiehlt sich an erster Stelle eine Skelettszintigraphie, welche bei chronischen Läsionen (proliferativ und lytisch zugleich) sehr stark anreichert und auch klinisch stumme Lokalisationen aufdecken kann.

Die Szintigraphie bestätigte den ossären Prozess nicht nur in der linken Klavikula, sondern deckte diesen auch in der rechten Klavikula auf mit Anreicherung auch sternal (Bild 3). Diese beidseitige Anreicherung ist als sogenanntes «Bull Horn Sign» bekannt und ist pathognomonisch für eine Arthroosteitis; gleichzeitig spricht diese wegen der beidseitigen Lokalisation gegen ein Neoplasma bzw. eine bakterielle Osteomyelitis.

Hätte eine Pustulosis der Handflächen oder Fusssohlen bestanden, wäre die Diagnose klinisch auf der Hand gelegen (SAPHO als volles Syndrom).