Fraktur nach Bisphosphonat

Bilateral atypical ulnar fractures occurring after long-term treatment with bisphosphonate for 7 years and with teriparatide for 2 years: a case report

Asano Y et al., Osteoporos Int 2020;3:2473

In diesem Case Report wird eine Patientin beschrieben, die nach 7-jähriger Behandlung mit Alendronat und 2-jähriger Behandlung mit Teriparatid bei einem inadäquaten Traum eine bilaterale Fraktur der Ulna, links komplett und rechts inkomplett, radiologisch mit vermehrter Sklerosierung der Frakturregion, erlitt. Aspektmässig waren die Frakturen sehr ähnlich den atypischen subtrochantären Femurfrakturen, wie sie bei längjähriger Bisphosphonattherapie auftreten können (siehe Abbildung). Teriparatid als Therapie ist aber nicht mit diesen atypischen Frakturen assoziiert.

 

Zur Studie
Dr. Thomas Langenegger
Baar

Spondylitis bei Granulomatose mit Polyangiitis

Clinical Images: Spondylitis as a rare manifestation of granulomatosis with polyangiitis

Busch MH et al, Arthritis & Rheumatology, 2020:online

Die Granulomatose mit Polyangiitis ist eine seltene systemische, nekrotisierende, granulomatöse ANCA-assoziierte Kleingefäss-Vaskulitis mit überwiegendem Befall von kleinen und mittelgrossen Arterien und Venen. Das klinische Bild ist bunt, zu Beginn besteht eine Entzündung im oberen Respirationstrakt, in der späteren systemischen vaskulitischen Phase werden viele Organsysteme befallen (Lunge, Niere, Haut etc., vgl.: https://www.rheuma-schweiz.ch/index.php?id=165). In diesem Case-Report wird eine seltene Manifestation am Bewegungsapparat vorgestellt. Ganz allgemein steht der Gelenksbefall im Hintergrund und äussert sich meist als milde Oligo- bis Polyarthritis. Beim vorgestellten Fall bestand eine lumbale Spondylitis (an LWK2-LWK3) mit epiduraler Beteiligung in der Magnetresonanztomographie. Zunächst vermutete man eine infektiöse Ursache, worauf man antibiotisch, später auch gegen TBC behandelte, dies ohne Erfolg. So wurde an LWK2-LWK3 biopsiert mit Nachweis einer nekrotisierenden granulomatösen Entzündung mit reichlich Infiltration von Neutrophilen. Zusätzliche Tests waren positiv für PR3-ANCAs. Die Diagnose einer Spondylitis als seltene Manifestation einer Granulomatose mit Polyangiitis wurde gestellt und der Patient erfolgreich immunsuppressiv therapiert.

 

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KD Dr. Giorgio Tamborrini-Schütz
Basel

Biologics: Langzeit-Outcome

Long-term remission and biologic persistence rates: 12-year real-world data

Murray K et al, Arthritis Res & Ther, 2021:online

rospektive Studie bei Patienten mit RA und PsA bezüglich Prädiktoren einer Remission und Persistenz der initialen Biologics nach 12 Jahren. Bei PsA zeigte sich eine höhere Remissionsrate als bei RA sowohl nach einem (60% versus 35%) wie auch nach 12 Jahren (91% versus 61), dies auch nach Berücksichtigung der Krankheitsaktivität zu Beginn der Studie. Das Verbleiben auf der gleichen Therapie (Überlebenszeit von Biologics) war sowohl für RA wie auch für PsA hoch, sowohl nach einem Jahr (50% versus 59%) wie auch nach 12 Jahren (38% versus 52%). Prädiktiv für die Therapiefortführung mit dem initialen Biologic auch nach 12 Jahren waren die Persistenz der initialen Therapie nach einem Jahr sowie auch das Erreichen einer tiefen Krankheitsaktivität nach einem Jahr.

Fazit:
Erste Studie, welche unter Biologics ein besseres Ansprechen bei PsA im Vergleich mit RA nach 12 Jahren zeigt. Eine Langzeittherapie mit einem Biologic konnte in hohem Mass vorausgesagt werden, wenn bereits nach einem Jahr eine tiefe Krankheitsaktivität unter dem initialen Medikament erzielt wurde. PsA-Patienten zeigten interessanterweise ein höheres berufliches Niveau sowie auch über Langzeit eine höhere Remissionsrate im Vergleich zu RA-Patienten.

PS: In dieser Studie aus Irland wurden vor allem Adalimumab und Etanercept eingesetzt.

Zur Studie
Prof. Dr. Beat A. Michel
Zürich