Vergleich der JAK-Inhibitoren bei RA nach Therapieresistenz unter Biologics
Comparative efficacy and safety of tofacitinib, baricitinib, upadacitinib, and filgotinib in active rheumatoid arthritis refractory to biologic disease-modifying antirheumatic drugs
Lee Y. H., Song G.G., Z Rheumatol:online
Metaanalyse aus randomisierten kontrollierten Studien mit Prüfung der Wirksamkeit und Verträglichkeit von Tofacitinib (TOF), Baricitinib (BAR), Upadacitinib (UPA), Filgotinib (FIL), dies nach inadäquatem Ansprechen auf bDMARDs in der Behandlung der rheumatoiden Arthritis.
Alle JAK-Hemmer erwiesen sich bezüglich ACR20 signifikant dem Placebo überlegen. In der Rangfolge der Wirksamkeit, schnitt UPA 15mg am besten ab, gefolgt von FIL 200 mg, BAR 4 mg, FIL 100 mg und TOF 5 mg. Betreffend Outcome des ACR50 lautet die Reihenfolge BAR 4 mg gefolgt von FIL 200 mg, TOF 5 mg, UPA 15 mg und FIL 100 mg. Die Ansprechrate für ACR70 war am höchsten für TOF 5 mg vor FIL 100 mg und UPA 15 mg. Bezüglich Nebenwirkungsrate schnitten TOF 5 mg und FIL 200 mg am besten ab.
Fazit:
Alle JAK-Hemmer erwiesen sich in der Therapie der RA nach inadäquater Wirkung von bDMARDs als nützlich; die einzelnen Substanzen weisen jedoch unterschiedliche Wirkungs- und Sicherheitsprofile auf. Ob diese Unterschiede auf der unterschiedlichen Selektivität bezüglich Kinase-Hemmern beruhen, muss erst noch geklärt werden.
Tofacitinib (Xeljanz®): übliche Dosis 2 x 5 mg, hemmt JAK1, 2 und 3.
Baricitinib (Olumiant®): 4 mg pro Tag, JAK1 und 2.
Upadacitinib (Rinvoq®): 15 mg pro Tag, JAK1 > 2, 3
Filgotinib: Zulassung beantragt
Vergleichende Studien sind wertvoll, geben sie doch oft einen Anstoss, um ein Personenprofil mit gutem Ansprechen besser zu definieren. Schlussendlich wird entscheidend sein, was die Analysen der grossen Register in der Langzeittherapie aufzeigen werden.
Stellenwert des Ultraschalles und der FDG PET/CT in der Diagnose der Riesenzellarteriitis (RZA)
[18F]FDG positron emission tomography and ultrasound in the diagnosis of giant cell arteritis: congruent or complementary imaging methods?
Imfeld S et al. Rheumatology 2020;59(4):772
In dieser prospektiven Kohortenstudie von Kollegen des Universitätsspitals Basel wurde die diagnostische Wertigkeit des Ultraschalls (US) und der FDG-PET/CT (PET/CT) in der Diagnostik der Riesenzellarteriitis (RZA) untersucht. Zwischen 2006 und 2012 wurden 102 Patienten mit V.a. auf RZA eingehend abgeklärt u.a. auch mit den beiden radiologischen Untersuchungsmethoden. Bei 68 konnte die Diagnose einer RZA gestellt werden.
Bei 37/68 zeigten sowohl der US und auch die PET/CT Untersuchung vaskulitische Befunde. 11/68 hatten diese Befunde nur im US und 14/68 nur im PET/CT. Der US zeigte vor allem positive Befunde im Bereich der Aa. temporales, Aa. subclaviae und axillares und auch der Aa. popliteae. Die PET/CT Untersuchung im Bereich der Aa. carotides und vetebrales sowie der Aorta.
Insgesamt zeigten beide Untersuchungsmethoden eine ähnliche Sensitivität. Durch die unterschiedliche Lokalisation der positiven Befunde steigt jedoch diese um 16-20 %, wenn beide Methoden zusammen genommen werden.
Die Spezifität der Ultraschalluntersuchung war in dieser Studie höher (1 versus 5 falsch pos. Resultate).
Diese Arbeit aus Basel zeigt schön, dass in der Diagnostik der RZA der Ultraschall und die PET/CT Untersuchung komplementär sind. Zudem war ich überrascht von der hohen Zahl von Patienten, die sonografisch vaskulitische Veränderungen im Bereich der A. poplitea aufwiesen (10 re und 9 li).
Ich persönlich beginne bei Verdacht auf RZA mit der Ultraschalluntersuchung. Dazu braucht es einen erfahrenen Untersucher. Neben den Kopfgefässen müssen auch die Halsgefässe, die Aa. axillares und subclaviae und auch die Beinarterien, insbesondere die Aa. popliteae, untersucht werden. Wenn die Sonografie negativ ist, veranlasse ich bei weiterbestehendem Verdacht auf eine RZA ein PET/CT. Je sensitiver die radiologische Diagnostik wird, desto weniger muss eine Temporalarterienbiopsie durchgeführt werden.
Ab diesem Jahr ist die FDG-PET/CT Untersuchung in der Indikation Grossgefässvaskulitis krankenkassenpflichtig!
Bildgebung bei Dermatomyositis
Imaging in dermatomyositis in adults and children
Sudoł-Szopińska I et al, J Ultrason, 2020:online
Die Dermatomyositis (DM) ist eine autoimmune Myopathie, die u.a. zu einer fortschreitenden Muskelschwäche, hauptsächlich der proximalen Extremitäten führt. Bei der DM bilden sich zudem ödematöse Schwellungen periokulär nebst erythematösen Veränderungen der Haut und es besteht eine Assoziation zu Neoplasien. In dieser radiologischen Übersichtsarbeit wird der Stellenwert von verschiedenen Untersuchungstechniken in der Diagnostik und im Monitoring dieser seltenen Erkrankung erläutert: Röntgen, Ultraschall, MRT und die Rolle der CT werden in diesem Review einzeln diskutiert.
Fazit des Reviews:
Bislang war die MRT die Methode der Wahl bei der diagnostischen Abklärung und Überwachung der DM mit Befall von Muskeln, Faszien oder der Subkutis. Die Rolle des Ultraschalls als Diagnoseinstrument ist im Laufe der letzten Jahre erheblich gewachsen: so können verlässlich Veränderungen der Haut, Subkutis, Lunge, Muskelechogenität, Muskelelastizität und Muskeldicke während der Behandlung objektiv monitorisiert werden. Die Autoren erwarten, dass die kontinuierliche Weiterentwicklung von MRT- und Ultraschall-Techniken (z.B. Elastographie, 3D-Techniken) das Patientenmanagement bei der DM weiter verbessern wird.