Certolizumab - Dosisreduktion bei SpA möglich

Maintenance of clinical remission in early axial spondyloarthritis following certolizumab pegol dose reduction

Landewe R.B.M. et al, Ann Rheum Dis 2020:online

Tumornekrosefaktor-Inhibitoren (TNFi) sind wirksam für die Behandlung der axialen Spondylarthritis (axSpA). Frühere Studien, die Strategien zur Induktion und Aufrechterhaltung von Remissionen untersuchten, haben gezeigt, dass das Absetzen von TNFi nach Erreichen einer Remission bei der Mehrheit der Patienten zu einem Schub führen kann. Nur wenige Studien haben jedoch die Remissionserhaltung in einer breiten axSpA-Population untersucht, und in keiner wurde eine Dosisreduktionsstrategie bei axSpA formell getestet. C-OPTIMISE ist die erste randomisierte kontrollierte Studie, in der sowohl die Fortsetzung der TNFi-Dosis als auch die Dosisreduktion mit den Auswirkungen eines Therapieabbruchs bei Patienten mit axSpA verglichen wird, die nach 48 Wochen Behandlung mit Certolizumab-Pegol (CZP) eine anhaltende klinische Remission erreichten. Während des randomisierten Zeitraums der Studie blieben signifikant höhere Anteile der Patienten, die entweder mit einer vollen oder reduzierten CZP-Erhaltungsdosis fortfuhren, schubfrei (83,7% bzw. 79,0%) als Patienten, bei denen die CZP-Behandlung abgesetzt wurde (20,2%).

Fazit:
Die Reduktion der CZP-Erhaltungsdosis ist eine praktikable Option für die langfristige Behandlung von Patienten mit axSpA in Remission, wobei die klinischen Vorteile einer TNFi-Behandlung erhalten bleiben, die Kosten gesenkt und die langfristige Exposition der Patienten gegenüber einer immunsuppressiven Therapie begrenzt werden.

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KD Dr. Giorgio Tamborrini-Schütz
Basel

Rivaroxaban in der Prävention

Rivaroxaban or Enoxaparin in nonmajor orthopedic surgery

Samama M et al. N Engl J Med 2020;382(20):1916

In dieser grossen, randomisierten non-inferiority Doppelblindstudie wurden der Faktor Xa-Hemmer Rivaroxaban (Xarelto®) mit dem niedermolekularen Heparin Enoxaparin (Clexane®) in der Prophylaxe thromboembolischer Ereignisse bei orthopädischen Eingriffen an den unteren Extremitäten verglichen. 3604 Patienten mit verschiedenen orthopädischen Operationen mit Ausnahme der Hüft- oder Knieprothetik wurden in 2 Gruppen randomisiert und erhielten täglich während mindestens 2 Wochen postoperativ eine Thromboembolieprophylaxe mit Rivaroxaban 10 mg p.o. und eine s.c. Placebospritze oder Enoxaparin 4000 IU s.c. und eine Placebotablette.
Es zeigte sich ein signifikant höheres Risiko thromboembolischer Ereignisse in der Enoxaparingruppe von 1.1% gegenüber Rivaroxaban von 0.2%. Allerdings war die Rate dieser Ereignisse insgesamt tief. Die Anzahl Blutungskomplikationen unterschied sich nicht in den beiden Behandlungsgruppen.

Diese Studie zeigt eine bessere Prophylaxe von thomboembolischen Ereignissen bei orthopädischen Eingriffen (ohne prothetische Gelenksersatzoperation) an den unteren Extremitäten von Rivaroxaban verglichen mit Enoxaparin bei gleicher Sicherheit.

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Dr. Thomas Langenegger
Baar

Golimumab als erstes, zweites oder drittes Biologic

Golimumab as the First-, Second-, or at Last Third-Line Biologic Agent in Patients with Rheumatoid Arthritis, Psoriatic Arthritis, or Ankylosing Spondylitis: Post Hoc Analysis of a Noninterventional Study in Germany

Krüger K. et al, Rheumatol Ther 2020;7:371

Prospektive Real-World-Studie aus Deutschland über 24 Monate mit Indikation RA, PsA und AS (50mg Golimumab subkutan einmal monatlich).
Bei 1454 mit RA, PsA oder AS wurde Golimumab (GLM) als erstes Biologic (n = 305, 286, 292 Patienten respektive), als zweites Biologic (n = 104, 136, 130) oder als drittes Biologic (n = 64, 79, 58) eingesetzt.

Bei den 473 RA-Patienten verbesserte sich der DAS28 signifikant (Basiswert 4,9 bis 5,1) und nach 24 Monaten wurde eine Remission bei 45%, 50% und 33% für die Erst-, Zweit- bzw. Dritt-Linienmedikation erreicht.
Auch bei den 501 PsA-Patienten trat eine signifikante Besserung auf (nach 24 Monaten Ansprechen bei 76, 51 bzw. 50% der Patienten).
Bei den 480 AS-Patienten trat ebenfalls eine signifikante Besserung des BASDAI-Scores auf mit Werten nach 24 Monaten von 2,1, 2,9 bzw. 2,9 für Erst-, Zweit- und Drittbehandlung.

Fazit:
Golimumab erwies sich in dieser Real-World-Untersuchung als wirksame Behandlung bei Patienten mit RA, PsA und AS, unabhängig von einer vorausgehenden Behandlung mit Biologics. Die vorausgehend eingesetzten Medikamente betrafen in erster Linie andere TNF-Blocker (Adelimumab, Etanercept und Infliximab), viel weniger häufig Tocilizumab, Rituximab, Certolizumab und Abatacept.
Nach Versagen eines TNF-Blockers darf aufgrund dieser Studie festgestellt werden, dass ein Wechsel auf Golimumab sinnvoll ist, auch wenn bereits ein Medikament mit gleichem Wirkungsmechanismus versagt hat.

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Prof. Dr. Beat A. Michel
Zürich

Partnergefäss von MSD Merck Sharp & Dohme AG

1 Min.

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