Eine Patientin Jahrgang 1986 mit bekanntem primärem Sjögren-Syndrom hatte im März 2020 eine schwere SARS-CoV2 Infektion mit ARDS, Critical Illness Neuro/Myopathie und Aufenthalt auf der Intensivstationen mit Beatmung vom 25.3-12.5.2020 und anschliessendem mehrwöchigem Rehabiltationsaufenthalt. Sie wurde uns im Juli 2020 wegen schmerzhafter Bewegungseinschränkung in beiden Schultern zugewiesen. Klinisch zeigte sich eine allseitige, schmerzhafte Einschränkung der Schultermobiltät aktiv und passiv mit Betonung der Abduktion und Aussenrotation.

Konventionell radiologisch zeigte sich folgendes Bild:

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In den weiteren Abklärungen mittels CT Schulter/Thorax zeigten sich multiple heterotope Ossifikationen im Bereich der Schultergürtelmuskulatur im Sinne einer Myositis ossificans.

In der Literatur sind solche heterotopen Ossifikationen bei intubierten und langzeitbeatmeten Intensivpatienten, insbesondere solchen mit Schädel-Hirntrauma, aber auch mit ARDS, beschrieben.
In einer aktuellen Publikation von Kollegen im Spital Bellinzona wurden 10 COVID-19 Patienten, welche prolongiert auf der Intensivstation mechanisch beatmet wurden, mit diesen Ossifikationen im Schulergürtelbereich beschrieben (Stoira et al. Clin Microbiol Infect 2021;S1198). Die Ursache dieser heterotopen Ossifikationen ist unklar.