63-jährige Patientin mit Fieber und Schüttelfrost seit 5 Tagen. Am Vorstellungstag zudem Kopfschmerzen, Dysarthrie und rechtsbetonte Beinschwäche. Bei systemischem Lupus erythematodes unter Langzeitmedikation mit Plaquenil 200mg und Prednisolon 2.5mg täglich mit bisher guter Krankheitskontrolle. Bei Aufnahme zeigte sich folgender Hautbefund (Bild 1):

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Bei dem Hautbefund plantar rechts handelt es sich um Osler-Knötchen (benannt nach dem kanadischen Arzt Sir William Osler †1919). Der klinische Befund ist charakterisiert durch subkutane, dunkelblau-livide, entzündlich-schmerzhafte Knötchen, häufig lokalisiert an den Akren. Pathophysiologisch handelt es sich um septische Mikroembolisationen (typischerweise bei infektiöser Endokarditis) oder seltener um Hautläsionen bei Immunkomplexvaskulitis.

Die Patientin litt an einer bakteriellen Endokarditis mit Staphylokokkus aureus. In der transösophagealen Echokardiographie (TEE) entsprechend Darstellung einer flottierenden Vegetation an der Basis des Mitralsegels (Bild 2). Im kraniellen MRT zeigten sich zudem mehrzeitige kleinere zerebrale Ischämien mit Blutungskomplikationen bei septischer Streuung.