CAR-T-Zelltherapie wirksam bei SLE

Anti-CD19 CAR T cell therapy for refractory systemic lupus erythematosus CD19-Targeted CAR T Cells in Refractory Systemic Lupus Erythematosus

Mackensen A. et al. Nat Med 2022;28:2124
Mougiakakos D. et al. N Engl J Med 2021;385:567

Nachdem die Gruppe um Georg Schett in Erlangen bereits 2021 eine 20-jährige Patientin mit Systemischem Lupus erythematodes (SLE) publiziert hatte (NEJM), sind es nun fünf (4 Patientinnen und 1 Patient) im Alter von 22 Jahren und einer medianen Krankheitsdauer von 4 Jahren. Der SLE-Krankheitsaktivitätsindex betrug nach mehreren immunsuppressiven Behandlungen 16. Autologe T-Zellen wurden mit einem lentiviralen Anti-CD19-CAR-Vektor transduziert, expandiert und in einer Dosis von 1 × 106 CAR-T-Zellen pro kg Körpergewicht nach Lymphodepletion mit Fludarabin und Cyclophosphamid in die Patientinnen reinfundiert. Die CAR-T-Zellen führten zu einer tiefen Depletion der B-Zellen, einer Verbesserung der klinischen Symptome und einer Normalisierung der Laborparameter einschliesslich der Serokonversion von anti-dsDNA-Antikörpern. Die Remission des SLE nach DORIS-Kriterien wurde bei allen fünf Patientinnen nach 3 Monaten erreicht mit einem SLE-Krankheitsaktivitätsindex von 0. Die arzneimittelfreie Remission hielt in der Nachbeobachtung während 8 Monaten an. Die Behandlung mit CAR-T-Zellen war abgesehen von einem leichten Zytokin-Freisetzungssyndrom gut verträglich.

Dieser neue Ansatz könnte bei jungen Patientinnen mit SLE einen Durchbruch bedeuten, da bei den berichteten fünf der CD19 CAR-T-Zelltransfer hochwirksam war. Viele Fragen wie die Wirkung bei langjährigen SLE-Patienten mit B-Zellen, welche sich zu CD19-negativen Gedächtniszellen entwickelt haben, die von den CAR-T-Zellen nicht mehr erkannt werden, oder die Bedeutung der nach 5 Monaten wieder nachweisbaren naiven B-Zellen, welche z. B. durch Infektionen oder Rauchen wieder (im Sinn eines neuen SLE) aktiviert werden könnten, sind noch offen.

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KD Dr. Marcel Weber
Zürich