- 2019
- 2018
- 31.12.2018
- 24.12.2018
- 17.12.2018
- 10.12.2018
- 03.12.2018
- 26.11.2018
- 19.11.2018
- 12.11.2018
- 05.11.2018
- 29.10.2018
- 22.10.2018
- 15.10.2018
- 08.10.2018
- 01.10.2018
- 24.09.2018
- 17.09.2018
- 10.09.2018
- 03.09.2018
- 27.08.2018
- 20.08.2018
- 13.08.2018
- 06.08.2018
- 30.07.2018
- 23.07.2018
- 16.07.2018
- 09.07.2018
- 02.07.2018
- 25.06.2018
- 18.06.2018
- 11.06.2018
- 04.06.2018
- 28.05.2018
- 21.05.2018
- 14.05.2018
- 07.05.2018
- 30.04.2018
- 23.04.2018
- 16.04.2018
- 09.04.2018
- 02.04.2018
- 26.03.2018
- 19.03.2018
- 12.03.2018
- 05.03.2018
- 26.02.2018
- 19.02.2018
- 12.02.2018
- 05.02.2018
- 29.01.2018
- 22.01.2018
- 08.01.2018
- 01.01.2018
- 15.01.2018
- 2017
- Special Focus
- Anmeldung
Kardiovaskuläre Sicherheit der Xanthinoxidasehemmer
Cardiovascular Safety of Febuxostat or Allopurinol in Patients with Gout
Withe W et al., NEJM 2018:1200
In dieser prospektiven, multizentrischen, doppelblinden Studie wurde die kardiovaskuläre Sicherheit der Xanthinoxidasehemmer Febuxostat und Allopurinol untersucht. Es wurden 6190 Patienten eingeschlossen mit einer medianen Beobachtungszeitdauer von 32 Monaten.
Während dem sich kein Unterschied in der Anzahl von nichtfatalen Herzinfarkten und cerebrovaskulären Ereignissen und auch instabiler Angina pectoris zeigte, war die Anzahl kardiovaskulärer Todesfälle in der Febuxostatgruppe signifikant höher (134 versus 100, Hazard Ratio 1.34).
Damit konnte die Vermutung aus den Febuxostat-Zulassungsstudien, dass Febuxostat ein höheres kardiovaskuläres Risiko als Allopurinol hat, bestätigt werden. Allerdings ist die Ursache dieses Effektes nicht klar.
Die Resultate dieser grossen Studie sind aber mit Vorsicht zu interpretieren, da die Anzahl Patienten, die die Studienmedikation absetzten, mit ca. 56 % in beiden Gruppen, und die Anzahl Patienten, die die Studie nicht beendet hatten, mit 45 % sehr hoch waren.
Während es immer mehr epidemiologische Daten gibt, dass die kardiovaskulären Ereignisse mit einer harnsäuresenkenden Therapie reduziert werden kann, legt diese Studie nahe, dass Febuxostat ein höheres kardiovaskuläres Risiko hat als Allopurinol und deshalb bei Gichtpatienten mit einer relevanten kardiovaskulären Komorbidität mit Vorsicht gegeben werden sollte.
Leider wurde in dieser grossen Studie keine Plazebogruppe eingeschlossen. Diese hätte allenfalls gezeigt, dass die Gesamtzahl der kardiovaskulären Ereignisse und Todesfälle in der Placebogruppe höher als in den Behanldungsgruppen gewesen wäre.

Autor:
Dr. med. Thomas Langenegger
Baar
Boostersitzungen bei Gonarthrose erfolgreich und kosteneffizient
Exercise, Manual Therapy, and Booster Sessions in Knee Osteoarthritis: Cost-Effectiveness Analysis from a Multicenter Randomized Controlled Trial
Bove AM et al., Physical Therapy 2018:16
In einer randomisiert-kontrollierten Studie wurden 300 Patienten vier Armen zugeteilt: Übungen allein (EX), Übungen und Boostersitzungen (EX+B), Übungen plus Manualtherapy (EX+MT) sowie Übungen plus Manualtherapy und Boostersitzungen (EX+MT+B). Bei der 2-Jahres-Analyse schnitten die beiden Gruppen mit Boostersitzungen besser ab sowohl bezüglich Kosten wie Effizienz der Behandlung. Unter Berücksichtigung der quality-adjusted life years (QALYs) schwang die Gruppe (EX+MT+B) obenauf, mit einer «incremental cost-effectiveness ratio of $12,900/QALY». Leider konnte aufgrund der kleinen Fallzahl innert 2 Jahren kein Unterschied hinsichtlich Einsetzen einer Knieendoprothese festgestellt werden.
Periodische Physiotherapiesitzungen (4 Sitzungen innerhalb eines Jahres) scheinen sich bei Gonarthrose auszuzahlen. Dafür sollte keine «Serie» sondern lediglich eine einzelne Sitzung beim bekannten Therapeuten/-in verordnet werden (Zusatzkommentar: meines Erachtens wohl am besten in einer Gruppe).

Autor:
KD Dr. med. Marcel Weber
Zürich
Pilates bei chronischen Nackenschmerzen
Effectiveness of the Pilates Method in the Treatment of Chronic Mechanical Neck. Pain: A Randomized Controlled Trial
De Araujo Cazotti L et al., APMR 2018:accepted
Randomisierte kontrollierte Studie mit geblindetem Erfasser des Outcomes sowie intention to treat Analyse.
64 Patienten mit chronischen Nackenschmerzen wurden in zwei Gruppen randomisiert: Pilates versus Kontrolle.
Pilates wurde zweimal wöchentlich über 12 Wochen durchgeführt (auf Matte sowie Gerätschaft, angepasst an die Fitness der Probanden). Die Kontrolle erhielt nur eine medikamentöse Behandlung (Acetaminophen 750 mg falls nötig). In den Resultaten zeigte sich eine statistisch bessere Wirkung von Pilates für die Parameter Schmerz, Funktion und SF36. In der Pilatesgruppe wurden weniger Medikamente gebraucht.
Die Methode nach Pilates scheint für Nackenschmerzen günstig zu sein. Interessant wäre ein Vergleich mit üblicher Physiotherapie um zu sehen, ob die Methode selbst anderen Aktivitäten überlegen ist.

Autor:
Prof. Dr. Beat A. Michel
Zürich
Konventionelle Behandlung der Myositis
Treatment of adult idiopathic inflammatory myopathies with conventional immunosuppressive drugs
Keyßer G et al., 2018 Z Rheumatol 2018:online
In diesen retrospektiven Analysen untersuchten die Autoren in ihrem Zentrum die Wirksamkeit von konventionellen Immunsuppressiva als Erst-, Zweit- und Drittlinientherapie bei idiopathischen entzündlichen Myopathien im Zeitraum 1995 - 2008. Die Analyse der Resultate zeigte bei 63 Dermatomyositis- und Polymyositis-Patienten Folgendes; Azathioprin (AZA) und Methotrexat (MTX) wurden signifikant länger als eine Steroid-Monotherapie angewendet (Abb. 1) und führten zu Verbesserungen der Muskelkraft nach dem ersten Therapiezyklus. V.a. MTX und weniger Azathioprin führten zu einer Reduktion der Creatinkinase (CK) in der Erstlinientherapie. Aufgrund ungenügender Wirkung brachen 8 % der mit MTX therapierten Patienten und 29 % der Patienten unter AZA die Behandlung ab. Diese umfassende retrospektive Analyse aus «Real-live» Daten untermauert die Effektivität von MTX und AZA in der Behandlung von Myositiden als Erstlinientherapie. Behandlungen mit anderen Immunsuppressiva als MTX und AZA (z.B. Cyclophosphamid, Rituximab, Immunglobuline) oder Kombinationenstherapien sollten in schweren, refraktären, bzw. als Second- oder Third-Line-Therapie angewendet werden.
Abb. 1: Drug survival von Methotrexat (MTX), Azathioprin (AZA), Glukokortikoide (GC)

Autor:
KD Dr. med. Giorgio Tamborrini-Schütz
Basel