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Parodontitis und orale Bakterien bei rheumatoider Arthritis
Periodontal Health and Oral Microbiota in Patients with Rheumatoid Arthritis.
Eriksson K et al, J Clin Med 2019:online (May)
Das Mikrobiom spielt bei zahlreichen Erkrankungen eine bedeutende Rolle, es kann eine Krankheit auslösen oder deren Aktivität beinflussen.
Diese Studie untersuchte die orale Gesundheit bei Patienten mit rheumatoider Arthritis sowie deren Bezug zum oralen Mikrobiom, systemische- und orale Entzündungsfaktoren.
Die Mehrheit der Patienten (75%) zeigte eine mässige bis schwere Parodontitis. Das Vorkommen von Anti-CCP-Antikörpern (ACPA) lag bei mässiger bis schwerer Parodontitis bei 86% gegenüber nur 50% ohne oder mit nur leichter Parodontitis.
Sowohl lokale wie systemische Entzündungsfaktoren korrelierten signifikant mit dem Schweregrad der Parodontitis. Auch die mikrobielle Zusammensetzung in den Plaques war unterschiedlich.
Fazit:
RA-Patienten mit Parodontitis zeigten gehäuft CCP-Antikörper und ein verändertes mikrobielles Profil, assoziiert mit systemischen und lokalen Entzündungsfaktoren.
Immer mehr Kenntnisse tauchen auf, welche einen Zusammenhang mit dem Mikrobiom im Sinne einer Dysbiose und dem Verlauf einer rheumatoiden Arthritis zeigen.
Bei Nichtansprechen einer rheumatoiden Arthritis auf übliche Behandlung empfehle ich deshalb immer eine Konsultation beim Zahnarzt mit entsprechender Sanierung einer allfälligen Parodontose.

Autor:
Prof. Dr. Beat A. Michel
Zürich
Aspirin als Thromboseprophylaxe bei Gelenkersatzoperationen?
The Use of Aspirin for Prophylaxis Against Venous Thromboembolism Decreases Mortality Following Primary Total Joint Arthroplasty.
Rondon et al., J Bone Joint Surg Am. 2019;101(6):504
In dieser retrospektiven Studie wurde der Effekt einer Aspirin-Prophylaxe versus konventionelle Thromboseprophylaxemassnahmen mit niedermolekularen Heparinen oder Antikoagulantien wie Marcoumar bei Gelenkersatzoperationen betreffend Mortalität nach 30 und 90 Tagen und nach 1 Jahr untersucht. Insgesamt 31133 Patienten wurden untersucht. Die Aspirin-Patienten (8061) erhielten Aspirin in einer Dosis von 2-mal 81mg oder 2-mal 325mg 1-mal täglich während 4 Wochen. Die anderen Patienten (23072) erhielten ihre Thromboseprophylaxe während 4 bis 6 Wochen.
Die Gesamtmortalität betrug 0.2% nach 30 Tagen und 0.6% nach 1 Jahr. Die Aspiringruppe hatte ein 3-fach, resp. 2-fach niedrigeres Mortalitätsrisiko nach 30 Tagen, resp. 1 Jahr. Die Haupttodesursache waren kardiovaskuläre Ereignisse. In der Aspiringruppe waren diese 5-mal tiefer als in der Gruppe mit den konventionellen Thromboseprophylaxemassnahmen.
Erstaunlicherweise wiesen die Patienten in der Aspiringruppe höhrere Komorbiditätsraten auf, so dass ein Bias diesbezüglich ausgeschlossen werden kann. Zusätzlich wurde ein möglicher Bias mittels Multiregressionsanalyse noch statistisch korrigiert.
Mit dieser, allerdings retrospektiven, Studie konnte zum ersten Mal gezeigt werden, dass Patienten mit Aspirin als Thrombosprophylaxe bei Gelenkersatzoperationen ein tiefere Mortalitätsrate 30, 90 Tagen und 1 Jahr postoperativ aufweisen als die Patienten, welche mit einer konventionellen Thrombosoprophylaxe behandelt werden.
Inzwischen gibt es auch genügend Daten, die belegen, dass Aspirin betreffend der Thromboseprophylaxe verglichen mit den herkömmlichen Therapien mindestens gleichwertig ist (Azboy et al., Bone Joint J 2017;99-B:1420–30). Selbst eine low-dose Prophylaxe mit 2-mal 80mg scheint der von der American Academy of Orthopaedic Surgeons (AAOS) empfohlenen Dosis von 2-mal 325mg gleichwertig zu sein.

Autor:
Dr. med. Thomas Langenegger
Baar
Neuer Wirkmechanismus mit Therapiekonsequenz für Gicht?
mTOR inhibition by metformin impacts monosodium urate crystal-induced inflammation and cell death in gout: a prelude to a new add-on therapy?
Vazirpanah N et al. Ann Rheum Dis 2019. 2018-214656 [Epub ahead of print]
Harnsäurekristalle können den mechanistic target of rapamycin (mTOR) ankurbeln, welcher kardiovaskuläre und metabolische Krankheiten begünstigt. Immunzellen ex vivo (speziell Monozyten) von Gichtpatienten exprimieren mehr mTOR als bei Kontrollen. Wenn ein Monozyt einem Harnsäurekristall begegnet, kommt es zum Zelltod mit Freisetzung vieler Zytokine. Mit Metformin (und Rapamycin) konnte mTOR sowie der durch Harnsäurekristalle ausgelöste Monocyten-Zelltod gehemmt werden. Unter Metformin nahm bei 23 vs 19 Diabetes-Patienten die Häufigkeit der Gichtschübe ab.
Der konsequente Studienaufbau vom Labor in die Klink überzeugt. Weshalb haben wir (bei der häufigen Koinzidenz von Diabetes und Gicht) klinisch nie gemerkt, dass Patienten unter Metformin einen besseren Gicht-Verlauf haben als ohne? Die Idee von Metformin ist bestechend, aber ich möchte eine grössere klinische Studie abwarten.

Autor:
KD Dr. med. Marcel Weber
Zürich
Anti-Ro52 bei juveniler Myositis
Anti-Ro52 autoantibodies are associated with interstitial lung disease and more severe disease in patients with juvenile myositis
Sabbagh S et al, Ann Rheum Dis 2019:online
Die klinischen Merkmale und die Prognose von Patienten mit juveniler Myositis und Anti-Ro52-Autoantikörpern sind unzureichend definiert. Die Autoren untersuchten Seren von 302 Patienten mit juveniler Dermatomyositis, 25 Patienten mit juveniler Polymyositis und 44 Patienten mit jugendlicher Mischkollagenose auf Anti-Ro52-Autoantikörper mittels ELISA. Klinische Merkmale wurden zwischen Myositis-Patienten mit und ohne Anti-Ro52-Autoantikörper verglichen. Etwa 15% der großen nordamerikanischen Kohorte von Patienten mit jugendlicher Myositis haben Anti-Ro52-Autoantikörper.
Fazit der Studie: Patienten mit jugendlicher Myositis und Anti-Ro52-Autoantikörpern entwickeln eher eine interstitielle Lungenerkrankung (ILD). Anti-Ro52-Autoantikörper sind häufiger bei Patienten mit jugendlicher Myositis, mit Anti-MDA5 und Antisynthetase-Autoantikörpern zu finden, was mit einem chronischen Krankheitsverlauf und der Notwendigkeit einer intensiveren Medikation einhergeht.

Autor:
KD Dr. med. Giorgio Tamborrini-Schütz
Basel