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Neue Klassifikationskriterien für Lupus?
2019 European League Against Rheumatism/American College of Rheumatology Classification Criteria for Systemic Lupus Erythematosus
Aringer M et al. Arthritis & Rheumatology 2019;71:1400
Seit 1982 (Tan et al.) hielten wir uns zur SLE-Klassifikation (Systemischer Lupus Erythematosus) an 11 Punkte. Nun hat sich EULAR/ACR gemeinsam zu neuen Klassifikationskriterien durchgerungen; einmal mehr soll betont werden, dass es keine Diagnosekriterien sind, die aber doch häufig zur Diagnosestellung beigezogen werden.
Diese breit abgestützten neuen Klassifikationskriterien für SLE erfüllen meine darin gesetzten Hoffnungen nicht.
Neu ist ein ANA-Titer >1:80 unabdingbare Voraussetzung: der ANA-negative SLE ist – obwohl in Einzelfällen gut belegt – somit in der Klassifikation ausgeschlossen.
Zusätzlich zum ANA-Titer braucht es 10 Punkte für die SLE-Klassifikation. Zwar wird festgehalten, dass ein Zusatzkriterium überwiegend durch SLE erklärt werden müsse (wer weist dies aus?), jedoch nur ein einziges Mal im Leben nachweisbar sein muss. Meine persönliche Bilanz: Fieber (2 Punkte), Leukopenie (3), Aphthen im Mund (2) und Gelenkprobleme (6); somit habe ich 13 Zusatzpunkte erfüllt (freilich meine ANA noch nie bestimmen lassen). Wir werden die Tabelle unten sorgfältig aufbewahren.
Falls die SLE-Inzidenz in den nächsten Jahren deutlich zunehmen sollte, brauche ich mir wegen möglicher Gründe dafür den Kopf nicht zu zerbrechen.

Autor:
KD Dr. med. Marcel Weber
Zürich
SLAP Läsionen im Ultraschall
Feasibility of high resolution ultrasound for SLAP tears of the shoulder compared to MR arthrogram
Alali A et al., BJR open 2019:online
In den Arthro-MRT Untersuchungen werden SLAP-Läsionen (superior labral anteroposterior tears) u.a. in der Traumatologie, aber auch ohne vorangehendes Trauma häufig beschrieben. Ob eine SLAP-Läsion klinisch relevant ist oder nicht, benötigt eine fundierte Anamnese, klinische Untersuchung und eine positive Sonopalpation. Unter Anwendung spezieller Ultraschalltechniken kann die Bizepssehne auch im Ursprungsbereich und auch das Labrum umfassend visualisiert werden. Ziel dieser prospektiven Pilotstudie an 48 Patienten war es, die Durchführbarkeit und Genauigkeit des hochauflösenden Ultraschalls beim Nachweis von SLAP-Läsionen der Schulter im Vergleich zum MR-Arthrogramm zu untersuchen. Sowohl die MRT als auch der Ultraschall zeigten bei 27 der 48 Patienten eine SLAP-Läsion. MRT und Ultraschall stimmten bei 19 Patienten überein, dass es keine Risse gab. Nur bei 2 der 48 Patienten gab es eine Diskrepanz zwischen MRT und Ultraschall über die Vorhandensein einer Läsion.
Fazit für den Alltag: MRT und Ultraschall (US) zeigten eine weitgehende Übereinstimmung in der Diagnostik von SLAP-Läsionen, was sich mit meiner persönlichen Erfahrung deckt. Im US haben wir dank der dynamischen Untersuchung auch die Möglichkeit, die Bizepssehne funktionell und sonopalpatorisch zu evaluieren. (Bezüglich Untersuchungstechniken vergleichen Sie: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5568533/pdf/10-1055-s-0043-110473.pdf)

Autor:
KD Dr. med. Giorgio Tamborrini-Schütz
Basel
Periprothesische Knochendichte unter Zoledronat
Effects of zoledronic acid on bone mineral density around prostheses and bone metabolism markers after primary total hip arthroplasty in females with postmenopausal osteoporosis.
Zhou W. et al., Osteoporos Int. 2019 Aug;30(8):1581
In dieser prospektiven, einzelverblindeten Studie wurde die periprothetische Knochendichte bei Patientinnen mit Osteoporose (T-Score < -2.5) nach Hüft-TP Implantation mit oder ohne Zolendronatbehandlung untersucht. 40 Patientinnen mit einer knochendensitometrisch nachgewiesenen Osteoporose wurden randomisiert und 20 davon erhielten zusätzlich zu 1200mg Calcium und 0.5ug Calcitriol 1 Infusion Zolendronat 5 mg i.v. 5–7 Tage nach einer Hüftprothesenimplantation. Die Patientinnen in der Zolendronat-Gruppe hatten nach 6 und 12 Monaten (1,4,6,7 und 12 Monaten) eine bessere periprothetische Knochendichte als die Kontrollgruppe.
Diese kleine Studie zeigt bei Zolendronat behandelten Patientinnen mit Osteoporose eine bessere periprothetische Knochendichte 1 Jahr nach Hüft-TP-Implantation als die Kontrollgruppe. Ob damit die Rate an Prothesenlockerungen im Langzeitverlauf reduziert wird, ist zu vermuten. Zum Beweis braucht es aber eine prospektive Langzeitstudie mit einer grösseren Patientenzahl.

Autor:
Dr. med. Thomas Langenegger
Baar
Entzündliche Darmerkrankungen häufiger unter Anti-IL-17 Behandlung?
Systemic review with meta-analysis: risk of new onset IBD with the use
of anti-interleukin-17 agents.
Yamada A. et al., Aliment Pharmacol Ther. 2019;50(4):373
Mehrfach wurde unter Anti-IL-17-Behandlung ein neues Auftreten von entzündlichen Darmerkrankungen beobachtet und berichtet. Die vorliegende Studie wollte dies genauer untersuchen.
Zu diesem Zweck wurden 38 randomisierte klinische Studien mit insgesamt fast 17000 Patienten unter Behandlung mit Anti-IL-17-Medikamenten untersucht (Brodalumab, Ixekizumab und Secukinumab). Als Resultat fand sich keine Differenz im Risiko für das Neuerscheinen einer entzündlichen Darmerkrankung unter Anti-IL-17-Medikamenten verglichen mit Placebo, auch nicht für das Risiko einer Diarrhoe (dies wurde zusätzlich untersucht wegen der Möglichkeit von unterdiagnostizierter entzündlicher Darmerkrankung).
Fazit:
Die aktuelle Datenlage unterstützt die Annahme eines häufigeren Auftretens von entzündlichen Darmerkrankungen unter Anti-IL-17-Medikamenten nicht.

Autor:
Prof. Dr. Beat A. Michel
Zürich