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Rheumamedikament vermindert kardiovaskuläre Ereignisse nach Myokardinfarkt
Efficacy and Safety of Low-Dose Colchicine after Myocardial Infarction.
Tardif JC et al., N Engl J Med. 2019:online
In dieser randomisierten, placebokontrollierten Studie konnte nachgewiesen werden, dass Colchizin 2 mal 0.5 mg nach einem Myokardinfarkt die zukünftige kardiovaskuläre Morbidität reduziert. Bei den Colchizin behandelten Patienten (2366 versus 2379 in der Placebogruppe) traten nur in 5.5% gegenüber 7.1% kardiovaskuläre Ereignisse auf. Signifikant reduziert waren die Anzahl cerebrovaskulärer Ereignisse sowie die Anzahl Rehospitalisationen mit Angina pectoris und der Notwendigkeit zur koronaren Revaskularisation. Nicht signifikant vermindert waren die Rate an kardiovaskulären Todesfällen, Reanimationen und Reinfarkten.Mit dieser Studie bestätigt sich ein weiteres Mal, dass die Entzündung eine wichtige Rolle in der Pathogenese der Arteriosklerose spielt. Colchizin scheint da einen protektiven Effekt zu haben. In der Vergangenheit zeigte auch Canakinumab einen positiven Effekt, während Methotrexat keinen solchen zeigte.
Ob Colchizin, in der Sekundärprävention nach Myokardinfarkt eine Rolle hat wird die Zukunft zeigen.

Autor:
Dr. med. Thomas Langenegger
Baar
Herpes-Impfung für SLE
Safety and immune response of a live-attenuated herpes zoster vaccine in patients with systemic lupus erythematosus: a randomised placebo-controlled trial
Mok CC et al. Ann Rheum Dis 2019;78:1663
90 Patienten mit kontrolliertem (SLEDAI <6) und nicht mit Immuntherapie behandeltem Systemischem Lupus Erythematodes (SLE) erhielten entweder eine Herpes Zoster-Impfung (Zostavax) oder eine Placebo Injektion. Die Veränderung des anti-VZV IgG von Woche 0 zu 6 war +59.8% in der Impf- und -2.1% in der Placebo-Gruppe. Die Anzahl der IFNγ-produzierenden T-Zellen stieg in der Impfgruppe an (+42%) und verminderte sich in der Placebogruppe (-17%). Eine Einstichreaktion hatten 31% der Impfgruppe vs. 7% der Placebogruppe (p<0.01).
Obwohl dies nur Labordaten sind, ist davon auszugehen, dass die als Resultat der Impfung dokumentierte Immunantwort das Problem der Gürtelrose bei SLE-Patienten deutlich verbessert. Jedenfalls sprechen die Daten für die Impfung (vor Einleitung einer immunsuppressiven Therapie) und für eine baldige Zulassung in der Schweiz.

Autor:
KD Dr. med. Marcel Weber
Zürich
MRI mit SpA Veränderungen beim Gesunden
Frequency of MRI changes suggestive of axial spondyloarthritis in the axial skeleton in a large population-based cohort of individuals aged <45 years
Baraliakos X et al, Ann Rheum Dis, 2019:online
Bei knapp 800 gesunden unter 45-jährigen Probanden wurde eine MRT-Untersuchung durchgeführt. 2 unabhängige Experten bestimmten die Häufigkeit von Knochenmarksödem (BME) und «fatty lesions» (FL) axial und am Sakroiliakalgelenk (SIG). Beide Befunde gelten als typische Veränderungen bei der axialen Spondyloarthritis (axSpA). Aus früheren Untersuchungen ist bekannt, dass diese Befunde allerdings alles andere als 100% spezifisch sind und auch bei Gesunden häufig vorkommen.
Resultate: 8.5% der Freiwilligen waren HLA B27 positiv. Im SIG hatten >17% ein BME, an den Apophysen der Wirbelkörper wurde bei 27.5% der Probanden ein BME festgestellt. FL konnten axial in 81.4% detektiert werden. Mehr als 1 BME Läsion wurde axial bei 27.5%, > 3 bei 4.8% und mehr als 5 allerdings nur bei 0.8% beschrieben. Zudem stellten die Autoren mehr BME und FL mit zunehmendem Alter fest.
Fazit: Vereinzelte BME und FL sind nicht spezifisch für eine axSpA und sollten alleine (also ohne typische Klinik) nie zur Diagnosestellung oder zur Klassifizierung verwendet werden. Die zunehmende Häufigkeit der Veränderungen mit dem Alter deutet allenfalls darauf hin, dass mechanische Faktoren eine Rolle spielen könnten. Die Diagnose der axSpA bleibt schwierig und muss von erfahrenen Klinikern, allenfalls im Konsensus mit Kollegen und unter Berücksichtigung von möglichst vielen klinischen Parametern und Biomarkern mit hoher Likelihood Ratio erfolgen (bezüglich Likelihood Ratio’s bei axSpa verweisen wir auf: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26098059).

Autor:
KD Dr. med. Giorgio Tamborrini-Schütz
Basel
Anakinra bei Morbus Still
Anakinra in children and adults with Still’s disease
Vastert SJ et al., Rheumatology 2019:online
Der Morbus Still kann in jedem Alter auftreten und zeichnet sich unter anderem durch die exzessive Ausschüttung von proinflammatorischen Zytokinen IL-1, IL-6 und IL-8 aus. Der IL-6-Inhibitor Tocilizumab ist in den USA und Europa für die jugendliche Form zugelassen, der IL-1β Inhibitor Canakinumab in den USA für die jugendliche Form sowie in der EU für den adulten Morbus Still.
Der IL-1-Rezeptor Antagonist Anakinra, welcher sowohl IL-1α wie auch IL-1β blockiert, wurde kürzlich von der European Medicines Agency (EMA) auch für den Morbus Still zugelassen.
Die vorliegende Studie untersuchte 27 Trials und fand als Resultat, dass die Wirkung von Anakinra bei Morbus Still sehr beachtlich ist: Eine sehr gute Wirkung inklusive Remission wurde in 23-100% der Patienten in dieser Studie erreicht. Vielfach konnten die Kortikosteroide reduziert oder sogar abgesetzt werden. Die Wirkung war insbesondere bei frühem Einsatz gut.
Fazit:
Bei Nichtansprechen des Morbus Still auf Glukokortikoide und traditionelle Basistherapien stellt die IL-1-Blockade mit Anakinra eine vielversprechende Option dar.

Autor:
Prof. Dr. Beat A. Michel
Zürich