Paraneoplastische Arthritis

Paraneoplastic arthritis: a series of 92 cases

Kisacik B. et al. Rheumatology 2024;63:1923

Diese retrospektive multizentrische Analyse aus der Türkei konnte innerhalb von 10 Jahren 92 Patientinnen und Patienten mit einer paraneoplastischen Arthritis identifizieren. Am häufigsten fanden sich Lymphome mit knapp 26%, bei den soliden Tumoren waren Lungenkarzinome mit ca. 42% am häufigsten zu finden gefolgt von Mammakarzinomen.

Serologisch auffällig war eine Positivität für anti-CCP Antikörper (knapp 8%) und für Rheumafaktoren bei knapp 20%. Eine ANA-Positivität fand sich jedoch nicht gehäuft.

In Bezug auf die betroffenen Gelenke zeigte sich hauptsächlich eine Kniegelenkmanifestation, gefolgt von Sprunggelenken und Handwurzel/Handgelenk sowohl als Mono- wie auch Oligoarthritis.

Laborchemisch zeigte sich in der Gruppe der Betroffenen mit einer hämatologischen Neoplasie eine höhere serologische Inflammation inklusive deutlich höheren LDH-Werten im Vergleich zu Betroffenen mit einem soliden Tumor: in dieser Gruppe zeigte sich häufiger eine Oligoarthritis im Vergleich zu symmetrischen Polyarthritiden bei Menschen mit hämatologischer Neoplasie.

Insgesamt folgern die Autoren, dass eine Verwechslung mit verschiedenen rheumatologischen Erkrankungen häufig besteht, und dass eine hohe LDH, negative Autoantikörper und ein fehlendes therapeutisches Ansprechen einer Arthritis auch immer an das Vorliegen einer paraneoplastischen Genese denken lassen sollte.

Kommentar
Wenn auch ein seltener «Kolibri», so stellt die paraneoplastische Arthritis doch eine wichtige Differentialdiagnose bei Nicht-Ansprechen oder untypischer Präsentation einer vermeintlich sero-positiven Arthritis dar. Die Autoren beschreiben hier die grösste Patientenpopulation der Literatur.

Auch die Zeitschrift für Rheumatologie hat zu diesem Thema und darüber hinaus einen guten Übersichtsartikel zusammengestellt, der zudem eine gute Bebilderung enthält und somit eine einprägsame Visualisierung ermöglicht (https://doi.org/10.1007/s00393-022-01314-1)  / «Paraneoplastische Syndrome in der Rheumatologie».

Zur Studie
Prof. Dr. Sabine Adler
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