Die 73-jährige Patientin bemerkte über einige Monate eine zunehmende Steifigkeit und ziehende Schmerzen in beiden Vorderarmen.
Ein Raynaud-Phänomen wurde verneint. Klinisch imponierte eine indurierte Haut beider Vorderarme mit unregelmässiger Oberfläche. Das Labor inklusive Blutbild war unauffällig.
Was liegt hier am ehesten vor?
Auflösung
Die beidseitige Induration der Vorderarme mit kleinen Furchenbildungen (sog. Orangenhaut), bei gleichzeitiger Abwesenheit eines Raynaud-Phänomens und unauffälligen Weichteilen der Hände ist typisch für eine Eosinophile Fasziitis.
Das Labor zeigt im frühen Stadium der Erkrankung in der Regel eine Eosinophilie. In etwas späterem Stadium, wie in unserem Fall, ist die Eosinophilie meistens bereits verschwunden. Die tiefe Biopsie zeigte ein eosinophiles Infiltrat der Faszien und bestätigte damit die Diagnose.
Meist veranlassen wir zur Abklärung ein MRI, welches im typischen Falle eine verdickte Faszie mit Entzündungszeichen aufdeckt, so dass auf eine Biopsie verzichtet werden kann. Klinisch typisch ist die Symmetrie des Befalles der Vorderarme unter Aussparung der Hände. In den meisten Fällen bildet sich die Erkrankung unter Glukokortikoiden, vorzugsweise unter Begleittherapie mit MTX, innert weniger Monate zurück. Eine Chronifizierung ist jedoch möglich.