Bildgebung bei DISH
Radiographic and pathologic features of spinal involvement in diffuse idiopathic skeletal hyperostosis (DISH) and Imaging of diffuse idiopathic skeletal hyperostosis (DISH)
Resnick D. et al, Radiology, 1976:119:559–68 und Mader R. et al, RMD open, 2020:online
Ja, Sie sehen richtig, ich zitiere eine Arbeit von 1976 und stelle wieder keine randomisierte doppelblinde Studie vor. Donald Resnick hat exzellente radiologische Publikationen veröffentlicht, von ihm stammen auch die «Resnick classification criteria» bei DISH (diffuse idiopathische skelettale Hyperostose). Die DISH ist eine relativ häufige Erkrankung des Bewegungsapparates und die Diagnose wird hauptsächlich anhand von Bildern des axialen und peripheren Skeletts gestellt. Die Autoren präsentieren einen umfassenden bildgebenden und frei zugänglichen Atlas der verschiedenen häufigen und seltenen Manifestationen von DISH unter Berücksichtigung verschiedener Methoden der Bildgebung. Bei der DISH sind u.a. periphere Sehnen oder Enthesen betroffen. Manchmal betrifft die Knochenneubildung den Knochen selbst, manchmal aber auch Gelenke, die in der Regel nicht von einer Arthrose betroffen sind. Wegen der enthesealen Beteiligung kann die DISH mit Spondyloarthritiden oder mit einer „einfachen“ Arthrose verwechselt werden!
Basismedikamente und kardiovaskuläre Morbidität bei RA
Comparative Risk of Cardiovascular Events With Biologic and Synthetic Disease-Modifying Antirheumatic Drugs in Patients With Rheumatoid Arthritis: A Systematic Review and Meta-Analysis.
Singh S et al. Arthritis Care Res 2020;72(4):561
In dieser Metaanalyse wurde untersucht, ob sich das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse (MACE = Major Cardiovascular Events) und für einen cerebrovaskulären Insult (CVI) zwischen verschiedenen Basismedikamentengruppen zur Behandlung der RA unterscheidet. Es wurden konventionelle Basismedikamente (csDMARDs), TNF-Hemmer (TNFi), Nicht-TNFi (Abatacept, Tocilizumab, Rituximab) und das kleine Molekül Tofacitinib miteinander verglichen.
Die komplex durchgeführte Metaanalyse zeigte ein höheres Risiko für einen MACE unter csDMARDs als unter TNF-Hemmern, ein tieferes Risiko für Tocilizumab verglichen mit den TNFi. Kein Unterschied zeigte sich zwischen TNFi und Abatacept und Rituximab.
Das Risiko für einen CVI war unter csDMARDS höher als unter den Biologika, wobei sich das CVI Risiko zwischen den Biologika (TNFi, Tocilizumab, Abatacept) nicht unterschied. Die Datenlage zum Vergleich mit Rituximab und Tofacitinib war ungenügend für eine klare Aussage.
Unter der bekannten Annahme, dass eine Behandlung der RA mit csDMARDS und auch Biologika das Risiko für MACE und CVI reduziert, zeigt diese Metaanalyse, dass Biologika wirksamer sind als csDMARDS. Tocilizumab scheint gegenüber den anderen Biologika einen Vorteil zu haben. Dies ist möglicherweise dadurch zu erklären, dass Interleukin-6 eine wichtige Rolle in der Pathogenese der Arteriosklerose spielt.
Entzündliche ZNS-Erkrankungen unter TNF-Inhibitoren
Association Between Tumor Necrosis Factor Inhibitor Exposure and Inflammatory Central Nervous System Events
Kunchok A et al, JAMA Neurol. 2020:online
Fall-Kontrollstudie von 212 Patienten mit und ohne entzündliche ZNS-Ereignisse. Diese Studie bestätigt, dass unter TNF-Hemmern das Vorkommen von demyelisierenden und nicht-demyelisierenden entzündlichen ZNS-Erkrankungen erhöht ist. Das relative Risiko unter TNF-Hemmern beträgt 3. Diese Assoziation wurde vor allem bei Patienten mit rheumatoider Arthritis gefunden (relatives Risiko 4,8).
Hauptsächliche Grunderkrankungen bildeten die rheumatoide Arthritis, die Psoriasis und Psoriasisarthritis sowie Morbus Crohn. Hauptsächliche TNF-Inhibitoren umfassten Adalimumab, Infliximab und Etanercept, während Certolizumab und Golimumab nur selten angewandt wurden.
ZNS-Ereignisse: Multiple Sklerose, seltener eine optische Neuritis sowie eine Meningitis.
Fazit:
Die Studie bestätigt, dass unter TNF-Hemmern bei Autoimmunerkrankungen vermehrt entzündliche ZNS-Erkrankungen auftreten. Unklar ist, ob diese Assoziation eine Neuerkrankung des ZNS repräsentiert oder lediglich eine Exazerbation eines bereits vorhandenen entzündlichen Krankheitsprozesses.