Spondyloarthritiden

Bei den Spondyloarthritiden (SpA) handelt es sich um eine Gruppe von überlappenden entzündlich-rheumatischen Erkrankungen mit gemeinsamen genetischen, pathophysiologischen, klinischen und radiologischen Merkmalen. Charakteristisch ist der sogenannte entzündliche Rückenschmerz aufgrund des entzündlichen Befalls der Sakroiliakalgelenke (SIG) und der Wirbelsäule mit oder ohne Arthritis der peripheren Gelenke, sowie gewisse extraartikuläre Befunde und die genetische Assoziation mit dem HLA-B27-Antigen 1. Die wichtigsten pathogenetischen Merkmale sind Entzündung und Knochenproliferation, welche zur Bildung von Syndesmophyten und Ankylose führt.

Die Spondylitis ankylosans gilt als Prototyp der SpA und wird im Frühstadium nicht-radiographische axiale SpA genannt 2. Zur Gruppe der SpA gehört die Psoriasisarthritis, die reaktive Arthritis, die Arthritis bei entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, die juvenile SpA und die Arthroosteitis oder SAPHO-Syndrom. Wenn die Klassifikationskriterien dieser Erkrankungen nicht erfüllt sind und dennoch einzelne charakteristischen Merkmale der Krankheitsgruppe vorhanden sind, spricht man von einer undifferenzierten SpA (uSpA) (Fig. 1).

Fig. 1. Konzept der Spondyloarthritiden (SpA)

Gelegentlich kann es schwierig sein, die einzelnen Erkrankungen zu unterscheiden, da diese gleichzeitig oder sequentiell beim gleichen Patienten oder seinen Angehörigen auftreten können.

Den raschen Entwicklungen auf diesem Gebiet Rechnung tragend, wurden Klassifikationskriterien für die SpA erarbeitet 3. Sämtliche Erkrankungen werden unter dem Namen «Axiale SpA» vereint, falls Rückenschmerzen und der Befall des Achsenskeletts im Vordergrund stehen 4. Von einer peripheren SpA spricht man bei ausschliesslich peripheren Befunden 5.

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