Der 29-jährige Patient meldet sich auf Notfallstation wegen starken Muskelschmerzen und braun verfärbtem Urin. Er hatte 2 Tage zuvor Krafttraining gemacht und am nächsten Tag zunehmende Muskelschmerzen mit Betonung beider Oberschenkel entwickelt. Er nimmt Mirtazapin wegen einer Depression. Keine Noxen. Sonst völlig blande PA.

Im Labor normale BSR, CRP, BB, Kreatinin, CK 113‘000 U/l, Myoglobin 1302 µmol/l.

Das MRI der Oberschenkel zeigt ein diffuses Ödem der Quadrizepsmuskulatur (Bild).

Was könnte die Ursache dieser Rhabdomyolyse sein?

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Unter forcierter Diurese und Alkalisierung des Urins erholte sich der Patient rasch und die CK normalisierte sich innerhalb von 3 Wochen. Alle weiteren Abklärungen inkl. Myositis-Antikörper und Suche nach einer metabolischen oder mitochondrialen Myopathie verliefen negativ. Es kam auch in den folgenden 2 Jahren zu keinem Rezidiv der Rhabdomyolyse.

Eine klare Ursache der akuten Rhabdomyolyse fand sich nicht. Evtl. könnten Mirtazapin zusammen mit dem Krafttraining diese ausgelöst haben. Rhabdomyolysen unter serotoninergen Antidepressiva sind beschrieben. Toxine wie Kokain oder Alkohol wurden vom Patienten glaubhaft verneint.