T-Lymphozyten bei Karpaltunnelsyndrom

Higher densities of T-lymphocytes in the subsynovial connective tissue of people with carpal tunnel syndrome

Sandy-Hindmarch O. et al. PLoS ONE 2024 19(3): e0300046

Beim Karpaltunnelsyndrom (CTS) kommt es zu einer fibrotischen Verdickung des Bindegewebes, was gemeinhin als nicht-entzündlich taxiert wird. Die vorliegende Studie untersuchte, ob auch Immunzellen eine Rolle spielen.

In 20 Biopsien zeigte sich eine höhere Dichte von CD3+ T-Zellen im Vergleich zu Kontrollen.

Fazit
Die allgemeine Annahme, dass das CTS durch nicht-entzündliche Vorgänge bedingt ist, wird in dieser Studie in Frage gestellt. Hier zeigten sich T-Lymphozyten als Ausdruck einer niedriggradigen Inflammation. Dies wird Anlass geben zu weiteren Studien und insbesondere auch Therapieansätzen

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Prof. Dr. Beat A. Michel
Zürich

Nintedanib auch bei Patienten mit limitierter Systemsklerose (SSc) hilfreich

Effects of nintedanib in patients with limited cutaneous systemic sclerosis and interstitial lung disease

Allanore Y. et al. Rheumatology 2024;63(3):639

Die Kolleginnen und Kollegen der bereits bekannten SENSCIS Studie bezüglich des Einsatzes von Nintedanib bei SSc-Betroffenen haben hier 277 Patienten mit limitierter SSc bezüglich des Abfalls der FVC unter Nintedanib versus Placebo über 52 Wochen verfolgt. Bereits im SENCIS trial hatte sich ein verringerter Abfall der FVC unter Nintedanib versus Placebo gezeigt (bei 249 Patienten nach 52 Wochen mit –86.4 ml bei Placebo-therapierten Patienten versus –39.1 ml in der Gruppe der Nintedanib behandelten Betroffenen).

Als Folgestudie war in SENSCIS-ON entweder auf Nintedanib gewechselt oder Nintedanib beibehalten worden. Hier zeigte sich in beiden Gruppen eine reduzierte Abnahme der FVC von -41.5 ml in der «geswitchten» Gruppe sowie -45.1 ml in der Gruppe, in der Nintedanib bereits in der ersten und dann auch in der zweiten Studie gegeben worden war.

Kommentar
Zum einen dürfen wir auch bei Patientinnen und Patienten mit «lediglich» limitierter Systemsklerose die mögliche Entwicklung einer interstitiellen Lungenerkrankung nicht vergessen.

Zum anderen kann auch bei diesen Betroffenen der Einsatz von Nintedanib wie hier gezeigt hilfreich sein, dies am besten frühzeitig. Jedoch ist auch im Verlauf mit einem ähnlichen Ergebnis zu rechnen, wenn Nintedanib später hinzugegeben wird.

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Prof. Dr. Sabine Adler
Aarau

Autoimmunerkrankungen und Schwangerschaftsverlauf

Autoimmune diseases and adverse pregnancy outcomes: an umbrella review

Sing M. et al. BMC Medicine 2024;22:94

Autoimmunerkrankungen spielen bei Frauen im reproduktiven Alter eine bedeutende Rolle. Dies ist eine umfassende Review über Zusammenhänge zwischen Autoimmunerkrankungen und Schwangerschaftsverlauf mit Berücksichtigung von 32 Reviews.

Besondere Risiken sind Fehlgeburten beim Sjögren-Syndrom und beim Lupus erythematosus (SLE); Präeklampsie bei Frauen mit Typ-1-Diabetes mellitus und SLE; intrauterine Wachstumsverzögerung bei systemischer Sklerose und Zöliakie; Frühgeburten bei Diabetes mellitus Typ 1; tiefes Geburtsgewicht bei SLE und systemischer Sklerose; Totgeburt bei Diabetes Typ 1, entzündlichen Darmerkrankungen sowie Zöliakie.

Fazit
Diese umfassende Review bestätigt die Resultate von Studien zu einzelnen Erkrankungen, indem sie ein höheres Risiko für einen gestörten Schwangerschafts-Outcome bei Autoimmunerkrankungen aufzeigt.

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Prof. Dr. Beat A. Michel
Zürich