Cranielles PET-CT bei RZA

PET/CT of cranial arteries for a sensitive diagnosis of giant cell arteritis

Thibault T. et al. Rheumatology 2023;62(4): 1568

Die aktuelle Studie untersucht die diagnostische Zuverlässigkeit eines craniellen PET-CTs bei Verdacht auf Riesenzellarteriitis. In dieser prospektiven Untersuchung wurden Patienten ohne Glucocorticoidvorbehandlung innerhalb der vorgängigen 72 Stunden mittels craniellem PET-CT untersucht. Ein positiver Befund wurde dann herausgegeben, wenn mindestens ein arterielles Segment einen Hypermetabolismus (im Vergleich zum Leber-Uptake) zeigte, zudem wurde die Diagnose 6 Monate später re-evaluiert und dann als positiv beibehalten, wenn gemäss klinischer Einschätzung keine andere Diagnose in Frage kam und nach 6-monatiger Therapie eine Remission erzielt werden konnte.

Zudem wurde eine Kombination aus craniellem PET mit extracraniellem PET untersucht.

Die cranielle Diagnostik ergab eine Sensitivität, Spezifität, positiven Vorhersagewert und negativen Vorhersagewert von jeweils: 73.3%, 97.2%, 91.7% and 89.7%. Diese Werte waren zwar für die extracranielle Validität geringer, in der Kombination der beiden Techniken zwar besser, jedoch mit Abnahme der Spezifität und reduzierter Aussagekraft in der positiven Vorhersage.

Kommentar
Das PET-CT stellt eine der vorgeschlagenenen und akzeptierten diagnostischen Möglichkeiten bei Verdacht auf Grossgefässvaskulitis dar. Bisher war diese Modalität für den thorako-abdominalen Befall als aussagekräftig angesehen worden, die Wertigkeit der Diagnostik bei craniellem Befall ist zwar im Aufbau begriffen, aber nicht überall verfügbar oder als valide anzusehen. Erstaunlich ist, dass die Werte der «üblichen» thorako-abdominalen Bildgebung schlechter abschneiden. Dies kann aktuell nicht klar begründet werden.

Ein Vergleich dieser cerebralen PET-CT Diagnostik mit Duplexuntersuchungen der extracraniellen Gefässe insbesondere der Aa temporales, ggfs auch die Korrelation zu Temporalisbiopsiebefunden ist dringlich gewünscht.

Zur Studie
Prof. Dr. Sabine Adler
Aarau

Einfluss des Impfstatus auf Langzeitfolgen einer SARS CoV-2 Infektion bei Patienten mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen

Impact of vaccination on postacute sequelae of SARS CoV-2 infection in patients with rheumatic diseases

Patel N. ePatel N. et al. Ann Rheum Dis 2023:82;565t al. Ann Rheum Dis 2023:82;565

In dieser prospektiven Kohortenstudie wurden die Langzeitfolgen einer SARS CoV-2 Infektion bei Patienten mit einer entzündlichen Rheumaerkrankung (IRD) in Abhängigkeit des Impfstatus untersucht. Es wurden 280 Patienten (59 % mit einer Form der Arthritis und 24 % mit einer Kollagenose) mit einer SARS-CoV-2 Infektion im Verlauf untersucht. 11% waren ungeimpft, 48 % partiell und 41 % voll geimpft (≥ 2 Impfungen). Klinisch hatten voll Geimpfte mehr respiratorische Symptome bei der SARS-CoV-2 Infektion, währenddem partiell Geimpfte oder Ungeimpfte mehr Geschmacks-, Geruchsstörungen und Gelenkschmerzen hatten. Voll geimpfte Patienten mussten deutlich weniger hospitalisiert werden (5% versus 27 %).

Im weiteren Verlauf hatten die voll geimpften Patienten im Beobachtungszeitraum von 204 Tagen deutlich mehr symptomfreie Tage als die anderen beiden Gruppen (134 versus 112 Tage). Daneben hatten 28 Tage nach der SARS-CoV-2 Infektion 54% der partiell oder ganz ungeimpften Patienten noch postakute Symptome (Long COVID), verglichen mit 41 % der ganz Geimpften. Nach 90 Tagen war es 41 % versus 21 %. Die häufigsten postakuten Symptome waren Schmerzen und Müdigkeit.

Kommentar
Diese prospektive Kohortenstudie belegt klar den positiven Effekt eines vollem Impfstatus, verglichen mit ungeimpften Personen oder solchen mit unvollständigem Impfstatus, auf die Art der Symptome und Schwere einer SARS-CoV-2 Infektion bei Patienten mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen. Die voll geimpften Patienten hatten zudem weniger lang und weniger häufig postakute Beschwerden wie z.B. Müdigkeit und Schmerzen (Long COVID Symptome).

Zur Studie
Dr. Thomas Langenegger
Baar

Upadacitinib für Psoriasis Arthritis und axialen Befall

Efficacy and safety of upadacitinib in patients with active psoriatic arthritis and axial involvement: results from two phase 3 studies

Baraliakos X. et al. Arthritis Res & Ther 2023:online ahead of print

Post-hoc-Analyse zweier grösserer klinischer Trials: Einschluss von Patienten mit aktiver PsA mit ungenügendem Ansprechen bzw. Intoleranz auf mindestens ein Non-Biologic bzw. mindestens ein Biologic in Studie II; Randomisierung zu 1 x täglich Upadactinib 15 mg oder 30 mg, Placebo, oder zweiwöchentlich Adalimumab 40 mg subkutan während 24 Wochen. Danach Switch der Patienten auf Placebo zu Upadacitinib 15 mg oder 30 mg. Verblindung bis Woche 56.

547 von insgesamt 1’704 Patienten mit axialem Befall gemäss Untersucher.

Patienten mit 30 mg Upadacitinib wurden von der Analyse ausgeschlossen (in der Schweiz nur 15 mg täglich zugelassen).

Upadacitinib 15 mg erwies sich gegenüber Placebo und auch Adalimumab als signifikant wirksamer nach 24 Wochen, wobei die Verbesserungen des Krankheitszustandes bis zur Woche 56 aufrecht erhalten wurden. Das Sicherheitsprofil erwies sich im Vergleich aller Untergruppen als ähnlich, unabhängig vom axialen Befall.

Fazit
PsA-Patienten mit axialem Befall zeigten unter dem JAK-Hemmer Upadacitinib 15 mg täglich eine gute Wirksamkeit (BASDAI und ASDAS), dies sowohl im Vergleich mit Placebo als auch mit Adalimumab. Betreffend Sicherheit zeigten sich keine neuen Signale.

Damit erscheint Upadacitinib bei Psoriasis Arthritis, aber auch insbesondere PsA mit axialem Befall als gute Behandlungsoption. Ein Schwachpunkt der Studie liegt darin, dass zur Bestimmung des axialen Befalles keine Bildgebung verwendet wurde, sondern die Beurteilung nach vordefinierten Kriterien ohne Bildgebung erfolgte.

Zur Studie
Prof. Dr. Beat A. Michel
Zürich