Eine 50-jährige Eritreerin, seit 2 Monaten in der Schweiz in einem Asyldurchgangsheim, meldet sich mit Dolmetscher auf der Notfallstation wegen progredienten, seit ca. 3 Wochen bestehenden Schmerzen im Bereich der thorakalen und lumbalen Wirbelsäule mit Schmerzaustrahlung in den linken Unterbauch. Blande PA, war nie krank bisher. Im Labor zeigt sich eine normochrome-normozytäre Anämie mit Hb von 100g/l, eine Thrombozytose von 576 giga/l. CRP von 35.9 mg/l. Leberwerte, Kreatinin und Urinstatus waren bland.
Im MRI der ganzen Wirbelsäule zeigt sich folgender Befund:

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Aufgrund der Klinik und des bildgebenden Befundes mit destruierender Spondylitis von BWK 8 und LWK 4 mit ventralem Senkungsabszess BWK 7-9 wurde der V.a. auf eine multifokale Tbc Spondylitis gestellt.
Die Knochenbiopsie vom BWK 8 zeigte histologisch eine granulomatöse Entzündung mit mehrkernigen Riesenzellen und zentraler Nekrose. Die PCR war pos. auf Mycobacterium tuberculosis mit späterem Wachstum in den angelegten Kulturen. In der Folge wurde eine Dekompression im BWS Bereich wegen drohendem Querschnittssyndrom mit Stabilisierung notwendig. Eine tuberkulostatische Therapie mit Rifampicin, Isoniazid, Pyrazinamid, Ethambutol wurde begonnen.