Der 38-jährige Patient leidet seit bereits 2 Jahren an rezidivierenden Schmerzschüben über der Brust. Zeitweise spüre er auch eine leichte Schwellung über dem Brustbein. Das Röntgen des druckdolenten Sternums schränkt die möglichen Diagnosen stark ein (Bild).

 

Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten?

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Das Röntgen zeigt eine knöcherne Verbreiterung des Manubrium-Corpus Übergangs des Sternums mit nach ventral proliferierender Knochenbildung sowie eine grosse Usur, deutlich auf der Corpusseite, weniger am Manubrium. Diese Kombination von Proliferation und Erosion (plus und minus) ist typisch für Erkrankungen im Rahmen der Spondyloarthritiden, wobei hier das SAPHO-Syndrom, bzw. eine Arthroosteitis (ausschliesslicher Befall des Sternums) ganz im Vordergrund steht.

Differentialdiagnostisch an erster Stelle steht die Psoriasisarthritis (auch bei dieser Erkrankung sind knöcherne Proliferationen kombiniert mit erosiven Veränderungen typisch), ein Befall des Sternums stellt aber eine Rarität dar, insbesondere bei fehlendem Hautbefall.

Eine chronische Infektion würde eine deutliche Osteopenie aufweisen ohne wesentliche Proliferation. Die DISH führt nicht zu Usuren. Eine Gicht in diesem Alter als einzige Manifestation ist praktisch ausgeschlossen, zudem zeigen allfällige (kleinere) Proliferationen osteopenische Ausprägungen.

Nach eingehender Befragung gab unser Patient an, früher seien rezidivierend Ausschläge an den Handinnenflächen aufgetreten, jedoch seit längerer Zeit seien diese ausgeblieben. Ob es sich dabei um eine Pustulose gehandelt hat (im Rahmen eines SAPHO-Syndroms) muss offen bleiben.