Bei einem bisher gesunden 40-jährigen Mann traten beim Heben einer schweren Last akute lumbosakrale Schmerzen mit Ausstrahlung in den linken dorsalen Oberschenkel auf. Neurologische Ausfälle bzw. radikuläre Symptome waren nicht vorhanden. Labormässig zeigten sich bis auf eine diskrete Lymphopenie (1.2 G/l; Norm 1.5 – 4.0 G/l) keine Auffälligkeiten. Aufgrund zunehmend immobilisierender Schmerzen wurde ein MRT der LWS und des Beckens durchgeführt. Während das Erstere unauffällig war, zeigte das Beckenskelett folgende Befunde (Bilder 1 und 2):

Coronare Aufnahme, T2-Wichtung (STIR-Sequenz)
Coronare Aufnahme, T1-Wichtung

Die MRT-Befunde entsprechen:

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Auflösung

Antwort A ist richtig.

Die symmetrischen Hyperintensitäten in der T1- und T2-Wichtung entsprechen einem fokal blutbildenden Knochenmark. Bei einer floriden Sakroiliitis ist das Knochenmarksödem subchondral lokalisiert, zudem sind keine strukturellen Veränderungen an den Iliosakralgelenken vorhanden. Eine ossäre Stressreaktion nach einer mechanischen Belastung wäre eher asymmetrisch zu erwarten. Die grenzwertig verminderte absolute Lymphozytenzahl ohne weitere Auffälligkeiten des differenzierten Blutbildes normalisierte sich spontan, sodass ein invasiver lymphoproliferativer Prozess als unwahrscheinlich erachtet wurde. Das MRT zeigt keine Veränderung zur Erklärung der Rückenschmerzen, diese waren nach wenigen physiotherapeutischen Behandlungen regredient.

Mit grossem Dank an PD Dr. med. Ueli Studler, IMAMED Radiologie Nordwest, Reinach