Peresolimab: Neues Wirkprinzip für RA-Therapie

A Phase 2 Trial of Peresolimab for Adults with Rheumatoid Arthritis

Tuttle J. et al. N Engl J Med 2023;388:1853

Peresolimab ist ein humanisierter monoklonaler IgG1-Antikörper, der den Immuncheckpoint PD-1 stimuliert. In dieser Phase-2a-Studie wurden 98 Patienten mit therapieresistenter rheumatoider Arthritis (RA) in einem Verhältnis von 2:1:1 mit 700 mg Peresolimab, mit 300 mg Peresolimab oder mit Placebo intravenös einmal alle 4 Wochen behandelt. In Woche 12 war der DAS28-CRP in der 700-mg-Peresolimab-Gruppe signifikant besser (p<0.001) als in der Placebogruppe. Die sekundären Endpunkte begünstigten die 700-mg-Dosis gegenüber Placebo für ACR20 und tendenziell für die weiteren Parameter. Die Nebenwirkungen waren in den Peresolimab- und der Placebogruppe ähnlich.

Die Aktivierung des Immuncheckpoints PD-1 („programmed cell death protein 1“) ergab eine Wirksamkeit bei therapieresistenten RA-Patienten. Einschränkend muss auf die kleine Teilnehmerzahl und die kurze Beobachtungsdauer hingewiesen werden, aber der neue Therapieansatz scheint vielversprechend zu sein. Leider wird die Frage nach allfällig vermehrter Tumorentstehung (Checkpoint-Inhibitoren wie Pembrolizumab und Atezolizumab werden erfolgreich bei Krebserkrankungen eingesetzt, machen aber Autoimmunreaktionen als Nebenwirkungen) erst nach Jahren zu beantworten sein.

Zur Studie
KD Dr. Marcel Weber
Zürich