57-jährige Patientin (medizinischer Beruf mit Zugang zu Medikamenten) unter chronischer, hochdosierter, selbst-bestimmter Prednisondosis, plus Azathioprin 100 mg/Tag, Plaquenil 200 mg/Tag und seit 3 Jahren Benlysta wegen SLE. St. n. Glomerulonephritis mit nephrotischem Syndrom 1987. Nach Prednison-Reduktion von 30 auf 25 mg/Tag traten spontan zwei sezernierende Pori am Unterschenkel rechts auf, kein Fieber.

Nachstehend das Röntgen des Unterschenkels sowie die Sonographie im Bereich der Pori.

Was liegt hier vor?

Auflösung anzeigen

Auflösung

Das Röntgenbild zeigt Weichteilverkalkungen (im Rahmen des SLE; auch bei anderen Kollagenosen möglich wie Dermatomyositis oder Systemischer Sklerose); die Sonographie zeigt zwei subkutane schallauslösende Strukturen entsprechend Hämatomen oder Abszessen.

Angesichts der sezernierenden Pori wurde ein MRI veranlasst, welches die vermuteten zwei Abszesse dokumentierte.

Unter Antibiotika heilten die Läsionen ab und traten trotz Prednison (inzwischen auf 10 mg/Tag reduziert) nicht mehr auf.

Die richtige Antwort ist also B. Verkalkte Hämatome würden nur herdweise lokalisierte Verkalkungen aufweisen, nicht diffuse. Eine Calciphylaxie ist ein seltenes Krankheitsbild, bei welchem Mediaverkalkungen von kleinen und mittleren Gefässen der Haut auftreten mit progressiven, sehr schmerzhaften kutanen Ulzerationen.