Ein neuer peroraler Interleukin Hemmer zur Behandlung der Psoriasis

An Oral Interleukin-23-Receptor Antagonist Peptide for Plaque Psoriasis

Bissonnette R. et al. N Engl J Med 2024; 390(6): 510

In dieser Phase II, placebokontrollierten Dosisfindungsstudie wurde ein neuer Interleukin-23 Hemmer, der peroral verabreicht werden kann, untersucht. Beim Studienmedikament handelt es sich um ein Peptid, das peroral verabreicht werden kann und den IL-23 Rezeptor blockiert.

Es wurden 255 Patienten (Alter um 44 Jahre, PASI im Durchschnitt 19.1) in die Studie eingeschlossen und randomisiert zu Placebo oder 5 verschiedenen Dosierungen des Medikaments (25mg 1 mal oder 2 mal täglich, 50 mg einmal täglich und 100 mg 1 mal oder 2 mal täglich). Den primären Studienendpunkt PASI 75 nach 16 Wochen erreichten 9% in der Placebogruppe und 37% (25 mg 1/die), 51% (25 mg 2/die), 58% (50 mg 1/die), 65% (100 mg 1/die) und 79% ( 100 mg 2/die) in den Verumgruppen.

Die Verträglichkeit war gut mit den häufigsten Nebenwirkungen SARS-Cov-2 Infektionen und obere Respirationstraktinfekte. Die Nebenwirkungsrate war in allen Gruppen inklusive Placebo vergleichbar.

Kommentar
In dieser Studie wurde zum ersten Mal eine perorale Anti-Interleukintherapie in der Dermatologie vorgestellt. Die bisherigen Therapien gegen TNF-alpha, IL-17, IL-23 etc.  sind alles parenterale Therapien mit Antikörpern oder Fusionsproteinen, die diese Zytokine hemmen. Mit der aktuellen peroralen Therapie mittels eines neu entwickelten Peptides, das den IL-23 Rezeptor blockiert, kommt eine neue Applikationsform zum Einsatz. Der Vorteil wäre die Tabletteneinnahme und auch eine deutlich kürzere Halbwertszeit als bei den bisherigen Antikörpertherapien. Dies hat den Vorteil im Falle von Nebenwirkungen, v.a. bei Infekten. Die Zukunft wird zeigen, ob die peroralen Therapien gleich wirksam sind wie die Antikörpertherapien und ob sie auch zur Blockierung anderer Zytokine wie TNF-alpha, IL-23 etc. entwickelt werden können.

Zur Studie
Dr. Thomas Langenegger
Baar