Patientin kommt zur ersten Konsultation, nachdem sie über Jahre wegen einer rheumatoiden Arthritis behandelt wurde, zuletzt mit Baricitinib. Sie ist beschwerdefrei, zeigt eine gute Handfunktion, einzig morgens besteht eine kurze Steifigkeit in Daumen und Zeigefingern. Ein Röntgenbild der Hände wird durchgeführt (Klinik Bild 1 und 2, Röntgen Bilder 3 und 4).

Folgende Aussage trifft zu:

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Klinisch zeigen sich keine Synovitiden, aber hart aufgetriebene Gelenke (besonders Grundgelenke I, II und III). Das Röntgen zeigt stark veränderte MCP-Gelenke I links, II und III bds. sowie IV rechts nebst ausgeprägten zystischen Veränderungen in der Handwurzel. In den MCP-Gelenken zeigen sich stark verbreiterte proximale Metakarpalknochen, welche an «pencil in cup»-Veränderungen denken lassen.

Aber es ist in der Tat eine rheumatoide Arthritis: Die knöchernen Auftreibungen entsprechen einem Heilungsverlauf unter Biologics (Patientin hatte über mehrere Jahre Humira schon vor der aktuellen Medikation mit Baricitinib) mit sekundär-«arthrotischen» Veränderungen. Die typische RA-Osteopenie ist erhalten geblieben, die multiplen Zysten in der Handwurzel entwickeln sich oft bei RA (osteosklerotischer Randsaum als Ausdruck der bereits länger andauernden Inaktivität).

Wie vermutet zeigen ältere auswärtige Röntgenbilder (Bilder 5 und 6) typische Erosionen der initialen Erkrankung (damals noch unter MTX); heute sind keine eigentlichen Erosionen mehr auszumachen.