Remibrutinib bei primärem Sjögren Syndrom

Efficacy and safety of remibrutinib, a selective potent oral BTK inhibitor, in Sjögren’s syndrome: results from a randomised, double-blind, placebo-controlled phase 2 trial

Dörner T. et al. Ann Rheum Dis 2023: online ahead of print

Diese Phase II Studie zum Tyrosinkinaseinhibitor Remibrutinib als selektivem covalenten oralen TKi wurde untersucht im Hinblick auf Krankheitsaktivität (ESSDAI), Patientenindex (ESSPRI), Speichelfluss, lösliche Biomarker und Transkriptom/Proteomprofile bei 73 Patientinnen und Patienten mit primärem Sjögren Syndrom.

Nach 24 Wochen Remibrutinib in zwei verschiedenen Dosierungen konnte eine signifikante Verbesserung des ESSDAI gegenüber Placebo gezeigt werden.

Dies war jedoch bezüglich des Patienten-Outcomes nicht zu demonstrieren, ebenfalls war der Speichelfluss lediglich gering gebessert – jeweils in Bezug zur Placebogabe.  Die charakteristischen Biomarker zeigten eine positive Tendenz.

Kommentar
Die Autoren folgern, dass eventuell eine längere Behandlungsdauer notwendig sein könnte, um statistisch signifikante Effekte bezüglich Patienten-Outcome und auch weiteren Markern, insbesondere Speichelfluss, sehen zu können.

Im Hinblick auf alle anderen Therapien bei primärem Sjögren Syndrom erscheint dies ja auch sinnvoll. Aufgrund der langen Krankheitsdauer der eingeschlossenen Patienten von im Mittel 9 Jahren bleibt aber fraglich, ob eine Wiedererlangung der Speicheldrüsenfunktion überhaupt gelingen kann. Histologien sind hier nicht erfolgt, eine Aussage bezüglich einer eventuellen Fibrosierung kann somit nicht getroffen werden. Zudem war nur noch sehr wenig Speichelfluss überhaupt detektierbar. Dieses „read-out“ der Sicca Problematik ist zwar das eigentlich Wünschenswerte, aber mutmasslich eben auch mit dieser Medikation in diesem Setting nicht das Erreichbare.

Wahrscheinlich müsste nicht nur länger, sondern wenn überhaupt dann auch früher therapiert werden. Weitere Anwendungsmöglichkeiten bei autoimmunen, autoinflammatorischen und allergischen Erkrankungen werden noch erwartet.

Zur Studie
Prof. Dr. Sabine Adler
Aarau